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Studie: Jugendliche einsam durch Facebook

Heute Redaktion
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4200 Schüler wurden online und im Labor zum Thema Mediennutzung befragt und getestet - in Heute präsentiert Projektleiter Andreas Auinger von der FH OÖ Campus Steyr wichtige Ergebnisse der Studie Jugend und Medien (gemeinsam mit Sozialpsychologe Harald Kindermann).

Medien wie Internet, Fernsehen, Handy und Computerspiele werden von Jugendlichen immer öfter, früher, länger und intensiver genützt, fasst Auinger zuammen - und präzisiert folgende wichtige Ergebnisse:

- Soziale Netzwerke stärken oder schwächen individuelle Netzwerke: Reale Freundschaften werden bestätigt, reale Isoliertheit ebenso. Wer im echten Leben einsam ist, bleibts auch trotz Facebook.

- Der unkontrollierte Medienzugang birgt große Gefahren: Cyber-Mobbing, -Bullying und -Stalking sind weit verbreitete Fehlgriffe im Netz. Gefährlich ist auch die unbedarfte Veröffentlichung eigener Bilder und Infos.

- Eltern und Lehrer sind oft überfordert: Sie sind sich der Konsequenzen oft nicht bewusst und schränken die Nutzung dementsprechend wenig ein.

- Intensives Computerspielen wirkt sich negativ auf die Schulleistung aus: Es bleibt weniger Zeit zum Lernen, und viele Games erhöhen den Stresspegel. Das wiederum stört das Sich-Merken von zu lernenden Infos.

- Positiver Aspekt bei Reaktionsfähigkeit und Multitasking: Häufiges Shooter-Spielen verbessert die parallele Verarbeitung mehrerer Informationen.

- Gewalt lässt abstumpfen: Dieser Effekt taucht bei Jugendlichen auf, die oft Horrorfilme sehen, Shooter-Games spielen.

- Medienkompetenz muss aufgebaut werden: Eltern sollten ihre Kinder regelmäßig googeln und sie auffordern, es auch selbst zu tun. Die Politik ist gefordert, Medienkompetenz in den Lehrplänen zu verankern. Lehrer sind gefragt, den Medienkonsum im Unterricht zu reflektieren! In Österreich hilft die Initiative saferinternet.at in puncto sicherer Umgang mit dem Web, in Deutschland ist sogar ein Medienkompetenzführerschein für Schüler angedacht.Maria Dorner

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