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Studiengebühren landen auf der langen Bank

Heute Redaktion
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Heinz Faßmann präsentiert als Vorsitzendes des Expertenrats für Integration den Integrationsbericht 2015. Archivbild
Heinz Faßmann präsentiert als Vorsitzendes des Expertenrats für Integration den Integrationsbericht 2015. Archivbild
Bild: picturedesk.com

Das neue Modell der Unifinanzierung soll erst umgesetzt werden. Studiengebühren kommen "nicht morgen", erklärt Bildungsminister Heinz Faßmann.

Seit Montag ist UniWien-Vizerektor Heinz Faßmann als neuer Bildungsminister im Amt. Insgesamt gilt es 136 Punkte im Bildungsprogramm der neuen FPÖ-ÖVP-Koalition abzuarbeiten. Da "ist klar, dass es eine Priorisierung geben muss", erklärt Faßmann.

Bevor allerdings über "moderate Studienbeiträge", wie sie im Regierungsprogramm vorgestellt wurden, geredet werden könne, müsse allerdings erst die bereits beschlossene Universitätsfinanzierung Anwendung finden. "Das sollte man zunächst überprüfen und erst dann überlegen, wie geht es mit dem Thema Studiengebühren weiter", erklärt der neue Bildungsminister gegenüber der APA. "Das muss nicht morgen erfolgen, aber auch nicht bis in alle Ewigkeit eingefroren werden."

"Befriedigend" von Lehrervertretern

Bereits in der ersten Regierungswoche hat auch die Opposition Bildung zum Thema im Nationalrat gemacht. Das neue Regierungsprogramm sei in diesem Punkt eine Enttäuschung, so NEOS-Chef Matthias Strolz. Der Ansatz von Zucht, Ordnung und Sanktionen sei zu wenig.

Der ÖVP-nahe Lehrergewerkschafter Paul Kimberger bewertet die türkis-blauen Pläne wenig überraschend nicht so extrem und spricht ein "Befriedigend" mit Vorbehalt aus – das berichtet das "Ö1 Morgenjournal" am heutigen Donnerstag.

Wie misst man Leistung?

Zwei Punkte stoßen Kimberger dabei sauer auf: Künftig sollen die Ergebnisse von Zentralmatura und Bildungsstandards veröffentlicht werden. Das könne dazu führen, dass gewisse Schulen besonders stark als Dienstort angefragt werden, während andere leer ausgehen.

Auch der Vorschlag der leistungsorientierten Bezahlung für Lehrer sei zu hinterfragen: Wie misst man Leistung? Und was ist ein gutes Ergebnis?

Weiter wolle er sich nicht äußern, denn es bestünden noch einige Unklarheiten und es hätte auch bislang noch kein Gespräch zwischen den Lehrervertretern und dem neuen Bildungsminister gegeben. (red)