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Video, Fotos: So wütete Sturm "Sebastian"

Donnerstagabend zog ein Sturmtief aus Nordwesten über Österreich. Am Tag danach werden die Schäden von "Sebastian" sichtbar.

Heute Redaktion
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Die Meteorologen warnten am Donnerstag vor Windböen mit bis zu 100 km/h in Wien. Für die Bundeshauptstadt und Teile Niederösterreichs galt Warnstufe Rot. In Wien musste sogar der Rathausplatz gesperrt werden!

Die Schäden werden erst bei Tageslicht am Tag danach sichtbar. "Heute"-Leser zeigen mit ihren Schnappschüssen die Auswirkungen des Sturms: beschädigte Fenster, Autos und Bäume in mehreren Bezirken.

Die Kaltfront des Sturmtiefs „Sebastian" überquerte am Donnerstagnachmittag mit Regenschauern und teils schweren Sturmböen Österreich. Vor allem in Wien, Niederösterreich und im Burgenland, aber auch in der Steiermark wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h gemessen. Die österreichweit stärkste Böe gab es mit 126 km/h am oberösterreichischen Feuerkogel (1.618 m), gefolgt von 119 km/h am niederösterreichischen Buchberg (467 m), auf der Rax (1.547 m) und am steirischen Schöckl (1.445 m). In den tiefen Regionen gab es die stärksten Böen mit 101 km/h im burgenländischen Podersdorf, sowie in Wiener Neustadt und im steirischen Sankt Radegund mit 97 km/h. Im Süden regnete es zudem stark, am Loiblpass fielen binnen weniger Stunden knapp 78 Liter pro Quadratmeter.

Temperaturrückgang von mehr als 10 Grad

Mit dem Sturm gingen die Temperaturen binnen kurzer Zeit um mehr als 10 Grad zurück. So wurden am Nachmittag kurz vor dem Einsetzen des Sturms in Hohenau an der March noch 29,1 Grad gemessen, der österreichische Tageshöchtwert. „Mit dem Sturm kühlte es wenig später fast schlagartig auf knapp unter 16 Grad ab", so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Das ist immerhin ein Temperaturrückgang von mehr als 13 Grad." Deutlich kälter war es zur gleichen Zeit bereits in Westösterreich. In Vorarlberg lagen die Temperaturen landesweit nur noch bei 6 bis 11 Grad und Schneeflocken mischten sich vorübergehend bis gegen 1.600 m unter den Regen.

Ungewöhnlich ist ein Sturm mit bis zu 100 km/h im Osten im meteorologischen Herbst zwar nicht, so früh nach dem Sommer dennoch ausgesprochen selten. So wurden auf der Hohen Warte in Wien zuletzt am 26. September 2010 mit 90 km/h ähnliche Böen gemessen.

Die Windspitzen vom 14. September 2017, Tallagen und Flachland

101 km/h, Podersorf (B, 116 m)

97 km/h, Wiener Neustadt (NÖ, 285 m), Lilienfeld (NÖ, 681 m), Sankt Radegund (ST, 725 m)

90 km/h, Wien Hohe Warte (W, 198 m), Wien Unterlaa (W, 201 m)

86 km/h, Enns (OÖ, 317 m)

83 km/h, Radstadt (S, 858 m)

79 km/h, Innsbruck Uni (T, 577 m), Brand (V, 1.046 m)

Windspitzen vom 14. September 2017, Erhöhte Lagen/ Bergstationen

126 km/h, Feuerkogel (OÖ, 1.618 m)

119 km/h, Patscherkofel (T, 2.247 m), Schöckl (ST, 1.445), Rax (NÖ, 1.547 m), Buchberg (457 m)

112 m/h, Jubiläumswarte (W, 449 m)

104 km/h, Leiser Berge (NÖ, 457 m)

Die kommenden Tage bringen zwar deutlich ruhigeres, aber sehr unbeständiges Wetter. Die Temperaturen bleiben mit maximal 8 bis 20 Grad ausgesprochen herbstlich und dazu kann es nahezu in Österreich immer wieder regnen. Auch zu Wochenbeginn ändert sich daran wenig, die Schneefallgrenze sinkt in den Nord- und Zentralalpen sogar bis gegen 1.400 m. Ein stabiles Herbsthoch ist bis auf Weiteres nicht in Sicht.

In Niederösterreich rückte die Feuerwehr zu 150 Einsätzen aus. "Sebastian" fegte mit über 100 Stundenkilometern über das Land hinweg.

Alle Informationen rund um Sturm "Sebastian" finden Sie hier im Live-Ticker zum Nachlesen. (mz)