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"Subnautica: Below Zero" im Test – so geht Survival

Das hervorragende "Subnautica" aus dem Jahr 2018 hat eine eigenständig spielbare Erweiterung bekommen. "Below Zero" macht alles noch viel besser.

Rene Findenig
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    Zwei Jahre nach dem Ende des Hauptspiels, das wir hier aus Spoiler-Gründen aussparen, schlüpfen wir in der neuen Erweiterung "Subnautica: Below Zero" ...
    Zwei Jahre nach dem Ende des Hauptspiels, das wir hier aus Spoiler-Gründen aussparen, schlüpfen wir in der neuen Erweiterung "Subnautica: Below Zero" ...
    Unknown Worlds Entertainment

    Für jene, die "Subnautica" (Xbox One, Playstation 4, PC, Nintendo Switch) noch nicht kennen, eine Empfehlung (holt es euch schleunigst!) und eine Kurz-Zusammenfassung. Als das Raumschiff Aurora auf dem Wasser-Planeten 4546B abstürzt, gilt Protagonist Ryley Robinson als der einzige Überlebende. Mit einer teils beschädigten Überlebenskapsel beginnt ein beeindruckender Überlebenskampf auf dem Planeten mit wunderschönen Wesen, aber auch jeder Menge Gefahren. 

    Zwei Jahre nach dem Ende des Hauptspiels, das wir hier aus Spoiler-Gründen aussparen, schlüpfen wir in der neuen Erweiterung "Subnautica: Below Zero" in die Haut von Robin Ayou, deren Schwester auf 4546B verschwunden ist und angeblich tot sei. In geheimer Rettungsmission versucht Robin nun, ihre Schwester aufzuspüren – oder zumindest ihr Schicksal aufzuklären. Anders als im Hauptteil gibt es nun aber überraschend viele Charaktere kennenzulernen, nicht nur über die immer wieder auffindbaren Audio-Aufnahmen am Planeten.

    Das Highlight bleiben die Tauchgänge

    Auch der Unterwasser-Anteil im Spiel ist in der Erweiterung nicht ganz so groß geraten – im Gegenteil: Statt immerfort unter Wasser kann man nun auch die Oberfläche des Planeten erkunden. Möglich macht das vor allem der frostige Sektor Zero, in dem sich die Handlung abspielt und der mit oft meterdicken Eisschichten überzogen ist. Obwohl nun über und unter Wasser erkundet werden kann, fällt die Spielwelt aber kleiner als jene des Hauptteils aus – und das Highlight bleiben Tauchgänge.

    Die Spielweise unterscheidet sich nun, je nachdem ob man in der First-Person-Perspektive an Land oder im Wasser zugange ist. An Land braucht es keine Sauerstoffreserven zum Überleben und man bekommt bald ein Bike zur Fortbewegung, dafür setzen dem Spieler Schneestürme oder die eisigen Temperaturen zu. Im Wasser wiederum muss der Sauerstofftank im Auge behalten werden und gleichzeitig warten dort die weit größeren und gefährlicheren Lebewesen auf unsere Protagonistin.

    Mehr Abwechslung im Angebot

    In beiden Fällen gilt aber: Regelmäßig muss man auf Erkundungstour gehen, um die Ressourcen zu finden, die jeweils gegen die widrigen Verhältnisse schützen und uns länger überleben lassen. Wie im Hauptteil stößt man schnell auf allerlei Materialien und Items, die unsere anfänglich knappen Reserven aufstocken und ausbauen. Über gefundene Technologien schalten sich zudem immer neue Hilfsmittel frei, was nach den ersten rund fünf Spielstunden dann auch etwas mehr Entdeckung als nur puren Überlebenskampf zulässt.

    Ab diesem Zeitpunkt entfaltet auch "Below Zero" seinen besonderen Reiz. Immer mehr der fantastisch animierten und umgesetzten Kreaturen zeigen sich, und selbst in der eigentlich eisigen Umgebung lassen sich unfassbar viele und atemberaubend schöne Plätze erforschen. Dass es dabei auch etwas abwechslungsreicher zugeht, zeigen außerdem mehr Dialoge und Erzählungen, denen man in englischer Sprachausgabe (mit englischen Untertiteln) lauschen darf. Auch die atmosphärischen Video-Zwischensequenzen gefallen. VR-Modus gibt es übrigens nur einen über Mod-Unterstützung.

    Durch und durch "Survival"

    Hat man die lebensnotwendigsten Materialien beisammen, kann man sich an den Bau einer Unterwasserbahn machen, die sich mit zahlreichen Modulen und Waggonen bestücken lässt. Dort baut man sich auch eine Art kleines Zuhause mit Deko, Übernachtungsmöglichkeit und Aquarien ein. Daneben gibt es wieder die bekannte Unterwasser-Rüstung, die selbst starken Angriffen mächtiger Monster standhalten kann. Zu einem "Kampf-Spiel" artet "Subnautica: Below Zero" mit den vielen Hilfsmitteln zwar nie aus, aber sie helfen, etwas beruhigter und eingehender die Umgebung zu erkunden.

    Picture

    Was auffällt ist, dass das Spiel kein massenhaftes Sammeln von Gegenständen und Materialien erfordert, wie man es sonst so oft im Genre findet. Stattdessen gilt es, sich immer weiter in immer gefährlichere Gegenden vorzuwagen und die Expeditionen zu überleben, um dann mit neuen Technologien belohnt zu werden. So macht Survival auch viel mehr Spaß als bei ungezügelter Sammelwut. Apropos Survival: Wer an Sauerstoff-, Wasser- oder Nahrungs-Mangel stirbt, kann sich wiederbeleben und verliert dadurch einige Items, aber keine Fortschritte. Zudem darf immer gespeichert werden.

    Mal schwerer, mal leichter

    Man kann es sich im Game aber auch schwerer und leichter machen. In der schwersten Einstellung kommt es zum Permadeath, im freien Spiel muss man nur auf den Sauerstoff achten und im Kreativmodus darf man bauen und entdecken, ohne Materialien sammeln oder Sauerstoffreserven behalten zu müssen. Letzterer Modus bietet allerdings auch im Gegensatz zu den übrigen keine Handlung. Schön jedenfalls, dass sich die Entwickler etwas ausgedacht haben und so jeden Survival-Spieler vom Anfänger bis zum Experten ein angepasstes Game-Erlebnis bieten können.

    Rund 25 Stunden lang entführt "Subnautica: Below Zero" in ein Survival-Game, das zeigt, wie das Genre funktionieren sollte. Statt Sammelwut steht das Er- und Überlaben im Vordergrund. All das geschieht in wunderschöner Grafik, die zwar das eine oder andere Flackern und Pop-In bietet, aber mit den tollen Unterwasserwelten und durchgeknallten Lebewesen begeistert. Dazu kommt auch ein großartiges Soundtrack, eine spannende Handlung und atmosphärische Umgebungen. "Subnautica: Below Zero" ist ein absolut gelungenes Survival-Game, das sich Fans des Genres bedenkenlos schnappen sollten.