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Südtirol-Wahl: SVP verliert, Lega legt stark zu

Bei der Landtagswahl in Südtirol hat die Südtiroler Volkspartei (SVP) starke Verluste eingefahren. Die Lega konnte hingegen deutlich dazu gewinnen.

Heute Redaktion
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Die regierende Südtiroler Volkspartei (SVP) hat bei der Landtagswahl in Südtirol einen neuen Tiefstand erreicht. Nach dem vorläufigen Endergebnis erreicht die Partei 41,9 Prozent der Stimmen. Vor fünf Jahren hatte die SVP noch 45,7 Prozent der Stimmen erhalten.

Jubel gab es hingegen bei der rechtspopulistischen Lega. Sie kommt auf den 3. Platz mit 11,1 Prozent (2013: 2,5 Prozent) hinter dem Team Köllensperger mit 15,2 Prozent. In der Landeshauptstadt Bozen, wo die meisten Italiener in Südtirol leben, wurde die Lega mit rund 27 Prozent sogar stimmenstärkste Partei.

Ex-Fünf-Sterne-Politiker als Wahlgewinner

Das Team Köllensperger ist der größte Gewinner der Landtagswahl. Die Liste rund um den früheren Fünf-Sterne-Politiker Paul Köllensperger schaffte es aus dem Stand auf Platz 2.

Wahlgewinner Köllensperger im Interview (Video: APA/stol.it)

Die Südtiroler Freiheitlichen stürzten hingegen ebenso wie die ebenfalls rechte Süd-Tiroler Freiheit deutlich ab. Trotz prominenter Wahlkampfunterstützung vom österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache, der auch Chef der Schwesterpartei FPÖ ist, sackten die Freiheitlichen von 17,9 auf nur mehr 6,2 Prozent ab.

Schwierige Regierungsbildung

Die SVP befindet sich damit in einer Zwickmühle. Bisher koalierte sie auf Landesebene mit dem Partito Democratico (PD), doch nach den empfindlichen Stimmverlusten – sie halbierte sich von 6,7 auf 3,8 Prozent – für die einstige Regierungspartei geht sich eine Mehrheit nicht mehr aus.

Koalition von SVP und Lega?

Von Seiten der SVP gab es zunächst keine Aussagen über mögliche Koalitionen. Es wurde lediglich betont, man wolle ein stabile Regierung bilden. Köllensperger rechnet eigenen Angaben zufolge damit, dass die SVP mit der Lega koalieren wird.

Eine Koalition zwischen SVP und dem Team Köllensperger ginge sich zwar rechnerisch aus, widerspricht aber dem Autonomiestatut. Die SVP muss nämlich mit einer italienischen Partei koalieren. Zur Auswahl stehen demnach eine Koalition mit Lega oder eine Dreierkoalition mit PD und Grünen. (red)