Prozess verschoben

Supermarkt-Überfall – Angestellte mit Pistolen bedroht

Nach einem brutalen Raubüberfall in Hollabrunn sollten sich am Montag zwei Männer vor Gericht in Korneuburg verantworten, der Prozess aber platzte.

Niederösterreich Heute
Supermarkt-Überfall – Angestellte mit Pistolen bedroht
Überfall auf Supermarkt im Winter 2019 in Hollabrunn
LPD NÖ

Der Prozess nach einem brutalen Überall war am Montag in Korneuburg angesetzt: Zwei Beschuldigten im Alter von 33 und 42 Jahren wurde von der Staatsanwaltschaft angelastet, Angestellte gefesselt und bedroht zu haben. Der Coup scheiterte an einem verschlossenen Tresor. Die beiden Männer gelten Polizeiangaben vom Freitag zufolge als Mitglieder einer neunköpfigen litauischen Tätergruppe, die es speziell auf Lebensmittelmärkte abgesehen hatte.

Co2-Pistolen

Kurz nach Geschäftsschluss soll das Duo am Abend des 25. Jänner 2019 in den Supermarkt in Hollabrunn eingedrungen sein. Mehrere Angestellte wurden unter Verwendung von CO2-Pistolen in den Lagerraum gedrängt, mit Kabelbindern fesselten die Männer die Arme der Opfer auf deren Rücken. Nach Erlangung der Geschäftsschlüssel dürften die Litauer den Tresor bearbeitet haben, der sich aber nicht aufbrechen ließ. Die Beschuldigten flüchteten früheren Polizeiangaben zufolge ohne Beute, eine Mitarbeiterin wurde leicht verletzt.

Bereits mehrjährige Haftstrafe verbüßt

Wegen der Vergehen versuchter schwerer Raub und schwere Sachbeschädigung stand das Duo nun vor Gericht. Doch der Prozess am Montag platzte. Nachdem einer der Beschuldigten erst in der Vorwoche nach Österreich ausgeliefert worden ist, ist laut Gericht nun in diesem Fall die Einspruchsfrist zur Anklageschrift abzuwarten. Danach wird ein neuer Prozesstermin festgelegt.

Die beiden Angeklagten sind juristisch gesehen jedenfalls keine unbeschriebenen Blätter. Wegen eines bewaffneten Raubüberfalls auf ein Juweliergeschäft in Deutschland saßen die Litauer bereits eine mehrjährige Haftstrafe ab.

Neunköpfige Tätergruppe

Der 33-Jährige und sein 42 Jahre alter Komplize gelten als Teile einer neunköpfigen litauischen Tätergruppe, die im Sommer 2019 ausgeforscht worden war. In unregelmäßigen Abständen und unterschiedlichen Konstellationen sollen die Kriminellen Geschäfte in Niederösterreich überfallen haben und dabei äußerst brutal vorgegangen sein.

Geiselnahme in Günselsdorf

Zugerechnet wurde der Bande auch ein vom 16. Februar 2019 datierender bewaffneter Raubüberfall auf einen Supermarkt samt kurzzeitiger Geiselnahme in Günselsdorf (Bezirk Baden). Fünf litauische Staatsbürger fassten dafür im Februar 2020 in Wiener Neustadt Freiheitsstrafen von sieben bis 19 Jahren aus.

Polizeiangaben vom Freitag zufolge stellte sich indes ein weiterer Beschuldigter den litauischen Behörden. Der 38-Jährige wurde am 5. März nach Österreich ausgeliefert und in die Justizanstalt Korneuburg gebracht. Zur Beteiligung an zwei versuchten Raubüberfällen auf einen Supermarkt in Hollabrunn am 8. März und am 9. März 2019 war er nicht geständig.

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    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Zwei Männer stehen in Korneuburg vor Gericht, weil sie beschuldigt werden, an einem brutalen Raubüberfall in einem Supermarkt beteiligt gewesen zu sein
    • Die beiden Litauer sollen Mitglieder einer neunköpfigen Tätergruppe sein, die auf Lebensmittelmärkte abzielt und bereits wegen anderer Vergehen verurteilt wurden
    • Einer der Beschuldigten wurde nach Österreich ausgeliefert und bestreitet seine Beteiligung an weiteren versuchten Raubüberfällen
    red
    Akt.