SUV-Fahrer begehen mehr Verkehrsdelikte

Sie sind groß, schwer und erfreuen sich auch auf Österreichs Straßen zunehmender Beliebtheit: die "Sport Utility Vehicle", kurz SUV, ein Oberbegriff für sportliche Geländewagen. Die SUVs vermitteln ihren Fahrern ein Gefühl der Sicherheit, das aber die Risikobereitschaft der Fahrer steigen lässt.

Sie sind groß, schwer und erfreuen sich auch auf Österreichs Straßen zunehmender Beliebtheit: die "Sport Utility Vehicle", kurz SUV, ein Oberbegriff für sportliche Geländewagen. Die SUVs vermitteln ihren Fahrern ein Gefühl der Sicherheit, das aber die Risikobereitschaft der Fahrer steigen lässt.

Fahrer von SUVs verstoßen gegen mehr Verkehrsregeln, als Autofahrer normaler PKW. Diese sind weniger oft angeschnallt, telefonieren gern ohne Freisprecheinrichtung und fahren öfters bei Gelb bzw. Rot über die Ampel. Das besagt eine aktuelle Studie der AGU (Verein der Ärzte für eine gesunde Umwelt), bei der 48.821 Fahrzeuge registriert wurden, davon 43.168 normale PKW und 5.653 SUV..


Die Ergebnisse im Detail

Insgesamt 13,8 Prozent aller Fahrer waren nicht angeschnallt, 3,1 Prozent telefonierten ohne Freisprecheinrichtung und 2,5 Prozent missachteten die Ampel. Alle drei Übertretungen waren bei SUV-Fahrern häufiger.



Männer missachteten die Verkehrsvorschriften deutlich häufiger. Zum Beispiel waren männliche Fahrer doppelt so oft nicht angeschnallt wie Fahrerinnen (16,1% vs. 8,0%).



Bemerkenswert ist, dass das Fahren mit einem SUV diesen Unterschied zwischen den Geschlechtern verringerte: Frauen nähern sich beim Steuern eines SUV dem männlichen Verhalten an und fahren risikobereiter. So nimmt die Bereitschaft der Frauen, nicht angeschnallt zu fahren, wenn Sie in einem SUV sitzen, stärker zu als bei den Männern. Bei Frauen um etwa 48 Prozent, bei Männern um rund 18 Prozent.

 

Überlebenschancen höher

Andererseits sind die Überlebenschancen des Fahrers eine SUV bei einem schweren Frontalzusammenprall mit einem Personenwagen zehnmal höher, als bei dem Fahrer eines Kleinwagens, einer Limousine oder Kombis - selbst wenn die Sicherheitsausstattung des Personenwagens die höchsten Ratings haben sollte. Im Klartetext: Die 5-Sterne des Euro-NCAP kann man bei einem Aufeinandertreffen von David und Goliath zuungunsten des Kleineren knicken. Das ergab eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Buffalo-Universität. Die Experten haben 83.521 Frontalaufprälle mit Todesfolge, die sich in den Jahren 1995-2010 zwischen SUV und Personenwagen ereignet haben, ausgewertet.

Dass die Überlebenschancen von SUV-Insassen im Falle eines schweren Unfalls ungleich höher als bei den Mitfahrern eines normalen Personenwagen sind, liegt an der massiven, schweren Bauweise der SUV und an ihrer Höhe, dank derer sie Unfallgegner sozusagen förmlich unter sich begraben. Für ihre