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Taliban-Attacke auf Präsidentenpalast in Kabul

Heute Redaktion
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Bild: Ahmad Jamshid (AP)

Im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul ist es am Dienstagmorgen zu schweren Kämpfen gekommen. Bewaffnete aufständische Taliban griffen den Präsidentenpalast und mehrere umliegende Gebäude, darunter das CIA-Büro, an. Afghanische Sicherheitskräfte konnten die Attacke nach einem 90-minütigen Feuergefecht abwehren. Alle Angreifer seien getötet worden, erklärte Kabuls Polizeichef, General Ajub Salangi.

Der Überfall begann um 4.00 Uhr MESZ und war zunächst auf das östliche Tor des Präsidentpalastes gerichtet gewesen. Ziel der offenbar koordinierten Angriffe waren auch das Verteidigungsministerium und das afghanische CIA-Hauptquartier. Mehrere Explosionen waren zu hören. Über dem Stadtzentrum stieg Rauch auf.

Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei gab es drei oder vier Angreifer. Sie steuerten einen Wagen mit Sprengstoff in das Gebiet und jagten ihn in die Luft.

Heftige Explosionen

Es war zunächst unklar, ob sich der afghanische Präsident Hamid Karzai zur Tatzeit in seinem Palast aufhielt. Journalisten warteten zum Zeitpunkt des Anschlags in dem schwer bewachten Gebäude auf Karzai, der zu einem Pressetermin erscheinen sollte. Sie gingen in Deckung, als die Sicherheitskräfte das Feuer erwiderten. Heftige Explosionen waren zu hören.

Augenzeugen berichteten von bis zu 16 Explosionen. Die Angreifer hätten sich ein Feuergefecht mit Angehörigen der Leibgarde von Präsident Karzai und Mitarbeitern des CIA-Büros geliefert.

Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff. In einer Nachricht des Taliban-Sprechers Zabihullah Mujahid an Journalisten in Kabul hieß es, mehrere Selbstmordattentäter hätten den Präsidentenpalast, das Verteidigungsministerium und das Hotel Ariana angegriffen. Von dem Gebäude stieg eine dunkle Rauchwolke auf.