Teheran verbietet Gassi gehen mit Hunden

Wer in Teheran mit einem Hund auf der Straße oder in einem Auto unterwegs ist, macht sich strafbar. Die Polizei will künftig gegen Gassigeher verschärft vorgehen.

"Hunde auszuführen löst in der Bevölkerung Panik", erklärte der Stadtpolizei von Teheran, Hussein Rahimi, gegenüber dem staatsnahen Young Journalists Club (YJC) diesen, für westliche Augen recht bizarren Schritt. Auf öffentlichen Flächen soll deshalb das Gassigehen verboten werden. Damit aber nicht genug.

Es sei zudem strafbar, Hunde in Autos zu transportieren, meldet die Nachrichtenagentur "Tabnak", wobei hier noch nicht klar sei, ob Fahrzeuge als öffentliche Flächen ausgelegt werden können. Rahimi ist sich aber sicher: mit der nunmehrigen Erlaubnis der Staatsanwaltschaft könne die Polizei endlich rigoros gegen die Hundehalter und jeweiligen Autobesitzer vorgehen.

Wird Verbot einfach ignoriert?

In der islamischen Republik gelten Hunde als "rituell unrein" (nadschis) und deren Besitz wird seit der Revolution 1979 von dem Regime als Symbol pro-westlicher Einstellung angesehen, wie "BBC" berichtet. Das Halten von Haustieren wird deshalb von den Geistlichen nicht gerne gesehen.

Welche Strafen für das Gassi gehen nun drohen, ist unterdessen nicht ganz klar, da eigentlich die rechtliche Grundlage dafür fehlt. In einem bislang nicht beschlossenen Gesetzesentwurf aus dem Jahr 2014 ist von einer Geldstrafe von rund 3.000 Euro und 74 Peitschenhiebe die Rede.

Bereits in vergangenen Jahren wurden Hundebesitzer wiederholt verwarnt und in manchen Fällen sogar die Tiere konfisziert und in "Hundegefängnisse" gesperrt, wie in einem "RFERL"-Bericht zu lesen ist. Ein völliges Verbot konnte sich bis heute aber nicht durchsetzen. Auch der jüngste Vorstoß hat gute Chancen von der Bevölkerung einfach ignoriert zu werden.

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(rcp)