#schleichdiduoaschloch

Terrornacht-Tweets – Ein Hashtag prägt Erinnerungen

Am 2. November jährt sich der Terroranschlag in Wien zum dritten Mal. Gerade der Hashtag #schleichdiduoaschloch prägte die Erinnerung an die Nacht. 

Wien Heute
Terrornacht-Tweets – Ein Hashtag prägt Erinnerungen
Zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlags gibt es am Tatort nun einen Gedenkstein.
Sabine Hertel

Wissenschaftler der Österreichischen Akademie der Wissenschaften haben nun untersucht, welche nationalen und internationalen Reaktionen es auf X (damals noch Twitter) zum Anschlag in Wien gab. Die wohl prominenteste, kollektive Erinnerung ist der Hashtag #schleichdiduoaschloch

Hashtag als Symbol des Zusammenhalts

Dieser etablierte sich schon in den ersten 48 Stunden nach dem Anschlag als gemeinsames Narrativ. Angeblich soll ein Anwohner dem Attentäter die Worte "Schleich di du Oaschloch" aus einem offenen Fenster zugerufen haben. Der Sager taucht aber in keinem der vielen Amateurvideos auf, es gibt nur ein Video, wo jemand "Oaschloch" schreit. Die Forscher gehen daher von einem "erinnerungspolitischen Mythos" aus. 

"Erstaunlicherweise handelte es sich hierzulande vor allem um positive Narrative von Gemeinschaft und des Gedenkens an die Opfer. Islamophobe oder fremdenfeindliche Inhalte sind nur in absoluten Einzelfällen zu beobachten" erklärt Historiker Martin Tschiggerl. Der Hashtag wurde stattdessen zum Symbol des Zusammenhalts der Wiener, die sich auch von dieser Attacke nicht unterkriegen ließen.

Forschungen seit X nicht mehr möglich

International wurden vor allem die Hashtags #viennaattack, #prayforvienna oder #0211w verwendet. Laut den Forschern sei zu erkennen, dass es Reaktionen vor allem aus Städten gab, die bereits ähnliche Anschläge erlebt hatten, wie etwa Paris, Nizza oder Barcelona. Auch aus Indien gab es starke Reaktionen, dort erinnerte man sich wohl an den Anschlag in Mumbai 2008.

Historiker Martin Tschiggerl und Computerwissenschaftlerin Marcella Tambuscio haben gemeinsam 248.000 Tweets, an denen über 133.000 Nutzer beteiligt waren, analysiert. Sie betonen auch, dass diese Studie nun durch einer Beschränkung auf X nicht mehr durchzuführen sei. "Seit der Übernahme von Elon Musk ist es auch für Wissenschaftler nicht mehr möglich, Tweets in großen Mengen herunterzuladen. Forschungsmethodisch ist das ein großes Problem", so die beiden Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse nun im Journal Social Media & Society als Open Access veröffentlicht haben. 

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