Oberösterreich

Todkranker (85) will noch einmal Zwetschgenknödel essen

Der 85-jährige Helmut M. (Name geändert) leidet an einer degenerativen Erkrankung des Nevensystems, wird sterben. Er hatte einen letzten Wunsch.

Armin Bach
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Zwetschgenknödel, von seiner Frau selbst gemacht, das wünschte sich der 85-Jährige, der an einer degenerativen Erkrankung des Nervensystems leidet.
Zwetschgenknödel, von seiner Frau selbst gemacht, das wünschte sich der 85-Jährige, der an einer degenerativen Erkrankung des Nervensystems leidet.
rollende-engel.at

Vor etwa zwei Jahren erhielt der heute 85-jährige Helmut M. aus dem oberösterreichischen Zentralraum die niederschmetternde Diagnose: ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), eine degenerative Erkrankung des Nervensystems, die nicht heilbar ist (daran litt etwa auch der 2018 verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking).

Es ist eine tödliche Krankheit, normalerweise stirbt man innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose. Häufig an einer Lungenentzündung, weil ALS das Schlucken beeinträchtigt und die Atemmuskulatur lähmt.

Bei Helmut M. hat sich der Zustand inzwischen so verschlechtert, dass er in einem Pflegeheim lebt, dort rund um die Uhr versorgt wird. Seine Frau, mit der er seit 62 Jahren verheiratet ist, besucht ihn täglich. Auch seine Kinder, Enkel und Urenkel schauen regelmäßig vorbei.

Verein holte Todkranken ab, brachte ihn heim

Helmut M. weiß, dass er sterben muss – und er hatte einen letzten Wunsch, den ihm seine Familie wegen seines Gesundheitszustandes ohne Hilfe nicht erfüllen konnte. Und so wandte sie sich an den Welser Verein "Rollende Engel", der letzte Wünsche von Todkranken erfüllt.

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    Der 85-jährige Oberösterreicher hatte noch einen letzten Wunsch: Zwetschgenknödel essen, die seine Frau gemacht hat.
    Der 85-jährige Oberösterreicher hatte noch einen letzten Wunsch: Zwetschgenknödel essen, die seine Frau gemacht hat.
    rollende-engel.at

    Was Helmut M. sich nämlich noch wünschte, war: einmal noch daheim Zwetschgenknödel essen, die seine Frau gemacht hat. "Das ist seine Lieblingsspeise", so Florian Aichhorn vom "Rollende Engel"-Verein. "Und wir konnten ihm diesen Wunsch erfüllen."

    Helmut M. wurde vom "Rollende Engel"-Mobil im Pflegeheim abgeholt, dann heim zu seiner Frau gebracht. Dort wartete seine gesamte Familie auf ihn. "Er wurde liebevoll bekocht. Und die Knödel schmeckten ihm sehr gut", berichtet Aichhorn.

    Ungewiss, ob er noch einmal heim kann

    Und auch, wenn es nur ein paar Stunden waren, in denen Helmut M. wieder daheim war: Es war wertvolle Zeit – für ihn selbst und für seine Familie. Denn: Ob er noch einmal heim kann, ist ungewiss. "Beim Abschied war er deshalb auch traurig und hat geweint", so Florian Aichhorn.

    Mit dem "Rollende Engel"-Mobil wurde er dann wieder ins Pflegeheim zurückgebracht. "Auch wir verabschiedeten uns dann von ihm, schenkten ihm noch unser Maskottchen 'Ben', das ihn auf seinem weiteren Weg begleiten soll", so Aichhorn.

    Wenn auch du jemanden einen letzten Wunsch erfüllen willst und Hilfe brauchst, hier kannst du den Verein "Rollende Engel" erreichen.