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Totaler Rapid-Fehlstart: LASK putzt Hütteldorfer

Heute Redaktion
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Rapid weilt noch im Winterschlaf. Lethargisch, müde, fehlerhaft - so präsentierte sich der Rekordmeister gestern in Linz. Der LASK siegte verdient mit 4:2.

Dabei ist es für Rapid in der ersten Hälfte sogar ein Heimspiel. Die LASK-Fans protestieren gegen Präsident Reichel - vor dem Stadion. Doch das Feuer auf der Tribüne springt nicht auf die Spieler über.

Metz startet das Gemetzel

Nach ereignisloser Anfangsphase nützt der LASK die Gunst der Stunde und geht durch ein Traumtor von Metz in Führung (18.). Kurz darauf stehts auch schon 2:0 (25.) - weil sich die Rapid-Innenverteidiger Patocka und Soma selbst im Weg stehen und Panis nur abstauben braucht.

Rapid: Vorne wie hinten schwach

Die Unsicherheiten in der Rapid-Hintermannschaft ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Match. Da hat Goalie Hedl, der statt Payer ran darf, noch am wenigsten Schuld.

Panis beißt im Doppelpack

Die Linzer schlagen auch in der zweiten Hälfte zu - dank "Beißer" Panis, der nach Traumflanke von Skuletic zum 3:0 (51.) trifft. Auch diesem Tor geht ein Rapid-"Bock" voraus - diesmal im Mittelfeld.

Bezeichnend, dass der Anschlusstreffer der Wiener eher ein Zufallsprodukt ist. Hofmann staubt zum 3:1 (54.) ab.

LASK kann Führung verteidigen

Doch anders als in so vielen Spielen im Herbst, verlässt der LASK diesmal nicht die Siegerstraße. Im Gegenteil! Den sehenswerten Schlusspunkt aus Linzer Sicht setzt Saurer mit dem 4:1 (78.) - ein Treffer Marke "Tor des Jahres". Hofmanns Elfer-Tor (92.) kommt viel zu spät und ist nur noch Ergebniskosmetik.

Stimmen plus Statistik auf Seite 2!

LASK Linz - SK Rapid Wien 4:2 (2:0)

Linzer Stadion, 9.400, SR Gangl

Torfolge: 1:0 (18.) Metz, 2:0 (26.) Panis, 3:0 (52.) Panis, 3:1 (54.) Hofmann, 4:1 (78.) Saurer, 4:2 (92.) Hofmann/Foulelfmeter

LASK: Macho - Alunderis, Margreitter, Chinchilla-Vega, Prettenthaler

- Metz, Aufhauser (46. Weissenberger, 79. Zakany), Saurer, Majabvi,

Panis - Skuletic (64. Vujic)

Rapid: Hedl - Dober, Soma, Patocka, Katzer - Hofmann, Heikkinen,

Pehlivan (58. Drazan), Kavlak - Gartler (70. Konrad), Salihi (58.

Trimmel)

Helmut Kraft (LASK-Trainer): "Es war kein Trainereffekt. Die Mannschaft war heiß auf den Sieg. Die Einstellung war heute top. In gewisser Hinsicht hat mich das Team schon überrascht, wir waren fast mit jedem Schuss im Tor drinnen, das war schon ein Glück. Mit der Führung hat sich die Mannschaft aber gesteigert, sie konnte in der zweiten Hälfte Paroli bieten."

Jürgen Panis (LASK, zweifacher Torschütze): Zwei Tore, das gibt's nicht alle Tage, das ist auch für mich unheimlich. Der Trainer hat uns gut eingestellt auf Rapid. Es ist sehr schwer für uns, die Mannschaft war verunsichert. Ich hoffe, dass wir mit diesem Sieg dem Trainer den Rücken stärken. Bis zu einem gewissen Grad ist das verständlich, aber man schadet auch dem Verein. Ich hoffe, dass das in Zukunft nicht mehr so ist."

LASK-Präsident Peter-Michael Reichel kündigte einen neuen Stürmer an. Der Isländer Gardar Gunnlaugsson, der das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, soll schon bald den LASK-Dress überstreifen. "In der Winterpause muss man erst einen Stürmer finden. Durch einen glücklichen Zufall haben wir einen anscheinend guten Spieler gefunden und werden ihm eine Chance geben", sagte Reichel. Gunnlaugsson ist derzeit ohne Club, spielte zuletzt bei ZSKA Sofia, verließ die Bulgaren aber wegen Gehaltsstreitigkeiten. In der Saison 2007/08 erzielte er für den schwedischen Erstligisten IFK Norrköping 30 Tore in 45 Spielen.

Peter Pacult (Rapid-Trainer): "Einiges ist schief gelaufen. Zum Beispiel das Abwehrverhalten, bei drei Toren haben wir nicht gut ausgeschaut. Wir haben uns das ein bisschen anders vorgestellt. Das ist das erste Spiel, da weiß man noch nicht, wo man steht. Wir haben uns natürlich Hoffnungen gemacht."

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän, zweifacher Torschütze): "Ich denke, wir haben sehr schlecht ins Spiel gefunden und sind erst nach dem 0:2 richtig aufgewacht. Beim LASK war jeder Schuss ein Tor, teilweise mit großer Unterstützung von uns. Wir haben uns schon bemüht, aber immer wenn wir geglaubt haben, wir kommen wieder hin, haben wir uns selbst eins reingelegt. So kann man nicht gewinnen. Es sind noch so viele Partien vor uns, für uns ist es wichtig, dass wir wieder in Schwung kommen."

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