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Tote bei Schießerei in US-Wellness-Zentrum

Heute Redaktion
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Bild: Brookfield Police Department

Bei einer Schießerei in einem Wellness-Zentrum im US-Staat Wisconsin sind drei Menschen getötet und weitere vier verletzt worden. Der mutmaßliche Schütze wurde später tot aufgefunden. Er tötete sich anscheinend selbst, wie der Sender CNN unter Berufung auf den zuständigen Polizeichef Daniel Tushaus in Brookfield, einem Vorort von Milwaukee, weiter berichtete.

Ein 45-jähriger US-Amerikaner hat am Sonntag in einem Schönheitssalon drei Frauen getötet und vier weitere verletzt. Danach brachte er sich selbst um.

Ziel war nach Angaben der Polizei die Ehefrau des Schützen, die in dem "Azana Salon&Spa" in Brookfield (US-Staat Wisconsin) arbeitete und getrennt von ihm lebte. Sie hatte erst in der vergangenen Woche bei Gericht eine einstweilige Verfügung erwirkt, die ihrem Mann für vier Jahre verbot, ihr nahe zu kommen. Außerdem sollte er seine Waffen abgeben. Die Ehefrau ist unter den Toten. Er wollte mit ihr abrechnen", zitierte der Sender CNN einen Polizeisprecher.

Zweites Blutbad in 3 Monaten

In Brookfield, einem gutbürgerlichen Vorort von Milwaukee, löste das Verbrechen Entsetzen und Fassungslosigkeit aus. Es war das zweite Blutbad in der Region von Milwaukee in weniger als drei Monaten. Am 5. August hatte ein Mann in einem Sikh-Tempel in Oak Creek sechs Menschen erschossen, bevor er sich selbst tötete. Und nicht einmal einen Kilometer von dem Salon entfernt steht jene Kirche, in der ein anderer Mann 2005 das Feuer auf Gläubige eröffnet und sieben erschossen hatte.

Der Azana-Salon, der gegenüber einem Einkaufszentrum liegt, ist sonntags geöffnet. Ungefähr ein Dutzend Menschen hielten sich dem "Journal Sentinel" zufolge in dem Gebäude auf, als der Mann gegen 11.00 Uhr im Taxi vorfuhr, einen Rucksack auf dem Rücken, eine Waffe in der Hand. Er sei dann in das Gebäude gestürmt, und habe gefeuert, zitierte die Zeitung eine Augenzeugin. Sie hielt sich den Angaben zufolge zusammen mit einer anderen Masseuse und zwei Kundinnen im ersten Stock des Salons auf.

Polizei brauchte 45 Minuten

Sie hätten die Tür mit Massage-Tischen verbarrikadiert, die Musik abgedreht und alle Lampen ausgeschaltet. Dann habe sie mit ihrem Handy den Polizeinotruf gewählt. Es dauerte der Schilderung zufolge aber 45 Minuten, lange Minuten voller Angst im Dunkeln, bis die Polizei sie erlöste und sie ins Freie rennen konnten.

Der Schütze wurde dann später in einem Hinterzimmer des Salons tot aufgefunden. Die Polizei hatte sich vorsichtig durch das Gebäude vorarbeiten müssen, nachdem sie in einem Zimmer einen verdächtigen Gegenstand gesichtet hatte. Statt der befürchteten selbstgebastelten Bombe handelte es sich jedoch um einen Propangas-Behälter.

Paar war polizeibekannt

Nach Medienberichten hatte es zwischen dem Täter, einem Ex-Marine und Autoverkäufer, und seiner Frau schon länger Probleme gegeben. So soll die Polizei vor der Trennung zuvor mehrere Male ins Haus des Paares gerufen worden sein, in dem das Paar mit der gemeinsamen 13-jährigen Tochter und einer 20-jährigen Tochter aus einer früheren Beziehung der Frau lebte. Die Frau habe schließlich die einstweilige Verfügung beantragt, nachdem ihr Mann Reifen an ihrem Auto aufgeschlitzt hatte.

Dem Journal Sentinel" zufolge hatte der Schütze in der vergangenen Woche einen Hilferuf ausgesendet, ein Signal für eine mögliche Eskalation. "Ich muss aus Wisconsin raus", schrieb er demnach in Facebook. "HELP..."