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Tourismusexperten warnen vor Chaos an Stränden

Die Coronakrise erschwert die Badeferien im Mittelmeerraum unumgänglich. Da es diesen Sommer sehr heiß werden dürfte, erwarten Tourismusexperten Chaos an den Stränden.

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Solche vollen Strände sind im Sommer in Europa die Norm. Doch wie sehen dieses Jahr die Badeferien wegen der Coronakrise aus?
Solche vollen Strände sind im Sommer in Europa die Norm. Doch wie sehen dieses Jahr die Badeferien wegen der Coronakrise aus?
istock/ Symbolbild

Überfüllte Strände, keine Parkplätze, Tisch im Restaurant nur mit Reservation – das ist man in den Sommerferien im Mittelmeerraum gewöhnt. Aufgrund der Coronakrise und den stetig heißer werdenden Temperaturen in Europa könnte es diesem Sommer zum ultimativen Chaos an den Stränden kommen. Damit rechnen zumindest Tourismusexperten, wie die "CNN" schreibt.

Tony Johnson, Reiseexperte vom Athlone Institut für Tourismus und Freizeit, sagt gegenüber der amerikanischen Zeitung: "Behörden müssen klare Strategien vorbereiten, wie sie das Besucheraufkommen an den Stränden regeln wollen." Anstatt eines Reiseverbots wäre es sinnvoller, wenn die Regierungen ihre Bürger auf die Hygiene-Maßnahmen und Verhaltensregeln sensibilisieren würden. Die Schließung einzelner Strände würde nur eine Verlegung des Problems vom einen auf den anderen Strand kreieren.

Pro Tag nur 5.000 Personen am Strand

Der spanische Tourismus Minister Reyes Maroto sagte gegenüber "El País", dass verschiedene Szenarien für Strandbesucher getestet würden. "Wir müssen garantieren, dass die Touristen keine Risiken eingehen werden und auch, dass sie keine Risiken für uns verursachen", sagte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez. In der Küstenstadt Canet d'en Berenguer, nördlich von Valencia, will man zum Beispiel pro Tag nur 5.000 Strandgänger zulassen.

Auch in Frankreich will man in der Region Nouvelle Aquitaine die Strände nur für Personen öffnen, die "dynamischen physischen Aktivitäten" nachgehen. Sonnenbaden und Baguette essen im Liegestuhl wäre demnach nicht erlaubt.

Ansteckungsgefahr draußen kleiner als drinnen

Laut einer Studie der Universität London ist damit zu rechnen, dass je heißer es wird, die Menschen mehr nach draußen gehen wollen. Ein Anstieg der Corona-Infektionen sei aber nicht zwingend zu erwarten, da die Ansteckung mit Viren hauptsächlich in geschlossenen Räumen geschieht. Ausschlaggebend sei aber das Verhalten jedes Einzelnen. Werden weiterhin fleißig die Hände gewaschen und Abstandsregeln befolgt, könnte der Urlaub am Strand doch noch glimpflich ausgehen.