Life

Touristen bekommen von Europa nicht genug

32 von 34 europäischen Reisezielen verzeichneten im Sommer einen Zuwachs an Touristen.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Laut einem aktuellen Bericht der Europäischen Tourismuskommission stiegen die internationalen Besucherzahlen in Europa in den ersten acht Monaten des Jahres im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2016 um 8 Prozent an. Ungeachtet anhaltender Sicherheitsbelange und geopolitischer Spannungen konnte die Mehrheit der Reiseziele (32 von 34) erhöhte Besucherzahlen feststellen und über die Hälfte sogar eine zweistellige Zunahme vorweisen.

"Die europäische Tourismusnachfrage steigt. Dieser Aufschwung kennzeichnet das achte Wachstumsjahr in Folge – trotz Sicherheitsbelange und geopolitischer Herausforderungen. Zur Wachstumsförderung und Stärkung der europäischen Tourismusbranche müssen Tourismusakteure mit vereinten Kräften Initiativen entwickeln", erklärte Eduardo Santander, Geschäftsführer der Europäischen Tourismuskommission.

Trotz begrenzter Unterkunftskapazitäten und infrastruktureller Einschränkungen behält Island (+30 Prozent) seinen Aufschwung bei. Reiseziele, die zuvor von Sicherheitsfragen betroffen waren, scheinen sich auf dem Wege der Besserung zu befinden; die Türkei (+26 Prozent) konnte, unterstützt durch die vermehrte Einreise russischer Touristen, einen beeindruckenden Aufschwung verbuchen. Auch Belgien konnte mit 12 Prozent einen gesunden Anstieg aufweisen.

Ebenfalls zu den Spitzenreitern zählten die südlichen/mediterranen Reiseziele Slowenien, Serbien (beide +19%), Malta (+17%) und Zypern (+15%). Spanien erwies sich trotz der Terroranschläge in Barcelona im August als belastbar und meldete einen Besucheranstieg von 10 Prozent.

China und Indien als wichtige Märkte, Russen wieder in der Türkei

Mehr als drei von vier Reisezielen meldeten eine Zunahme aus Großbritannien seit Jahresbeginn. Das geschwächte Pfund konnte britische Urlauber nicht von internationalen Reisen abhalten. Nach jahrelangem Rückgang werden Reiseströme von Russland nach Europa nach und nach wieder hergestellt. Alle bis auf eines von 33 Reisezielen erfuhren eine Markterholung. Die Türkei (+800 Prozent) wies die größte Zunahme auf, nachdem Russland die Reisebeschränkungen für seine Bürger in das Land aufgehoben hatte.

Mit einer geschätzten Zunahme von 17 Prozent konnten europäische Reiseziele 2017 einen erheblichen Anstieg von Besuchern aus China feststellen. Die Stärkung der chinesischen Wirtschaft und die rasche Ausdehnung der chinesischen Mittelklasse kurbeln Auslandsreisen weiterhin an.

Mit Besucherzahlen, die seit Jahresbeginn bis heute schätzungsweise um 14 Prozent angestiegen sind, treibt ein stärkerer US-Dollar trotz einer kürzlichen Abwertung Transatlantik-Reisen weiterhin voran. Reisen aus Indien nach Europa zeigen ebenfalls einen soliden Entwicklungstrend (+14%). Ein hohes Konsumentenvertrauen und der Privatkonsum unterstützen das Wachstum. Es wird davon ausgegangen, dass beide Faktoren die Reisenachfrage weiterhin ankurbeln und die Bedeutung Indiens als Quellmarkt verstärken.

(red)