Wintersport

Tränen-Interview von gedoptem Olympia-Wunderkind

Kamila Valievas darf Gold trotz positiver Dopingprobe behalten und weiter bei Olympia antreten. Jetzt weint das russische Wunderkind im TV.
Sebastian Klein
15.02.2022, 08:18

Sie sollte der strahlende Star der Eiskunstlauf-Bewerbe dieser Winterspiele werden. Doping-Ärger wirft einen Schatten über die außergewöhnlichen Leistungen des 15-jährigen Wunderkindes Kamila Valieva.

Sie holte Team-Gold – die Siegerehrung wurde aber verschoben, nachdem eine positive Dopingprobe von den russischen Meisterschaften (25. Dezember) ans Tageslicht gekommen war. Schräg: Bis jetzt gilt sie als Olympiasiegerin, darf nun sogar bei den Einzelbewerben antreten.

Der Grund? Sie gilt als Minderjährige, als geschützte Athletin. Zudem ist das Dopingverfahren noch nicht abgeschlossen. Auch der internationale Sportgerichtshof Cas wollte ihr den Start bei den Winterspielen in Peking daher nicht verwehren. Ihre Leistungen hinterlassen aber einen bitteren Nachgeschmack. Valievas sieht sich im Netz mit einer Welle aus Hass konfrontiert, erhält sogar Morddrohungen.

Nun gab sie im russischen Staatsfernsehen ein emotionales Interview. Sie brach vor den TV-Kameras in Tränen aus: "Diese Tage waren sehr schwer für mich. Ich freue mich, aber gleichzeitig bin ich emotional müde."

Valieva weiter: "Das sind wahrscheinlich Tränen des Glücks, aber auch des Kummers. Und trotzdem bin ich auf jeden Fall glücklich, bei den Olympischen Spielen zu sein und zu versuchen, mein Land zu repräsentieren."

Russland steht seit den Enthüllungen rund um den Olympia-Star wieder in der Kritik. Die Anti-Doping-Agentur wehrt sich gegen die Vorwürfe der möglichen absichtlichen Verzögerung im Verfahren bis nach dem Team-Gold, verweist auf die personell angespannte Situation in einem Stockholmer Labor aufgrund der Vielzahl an Coronafällen.

Mehr zum Thema
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite