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Trauer in Paris: Sarkozy drängelte in erste Reihe

Heute Redaktion
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Bild: AP

Nicolas Sarkozy ist schon lange nicht mehr Frankreichs Präsident - und trotzdem drängelte er sich beim Trauermarsch von Paris vor, und quetschte sich neben die Staats- und Regierungschefs. Ein protokollarischer Affront.

 
Der war nicht nur eine Mega Herausforderung für die Sicherheitskräfte - der Schulterschluss gegen den Terror und zur Solidarität mit den Opfern stellte auch Frankreichs Diplomatie vor eine Herausforderung, wie Rang und Bedeutsamkeit von fast 50 Staats- und Regierungschefs und gekrönten Häuptern korrekt anzuordnen war.

Laut Protokoll sollten die Angehörigen der Opfer ganz vorne marschieren, dann die Politiker - geordnet nach Wichtigkeit: Kanzlerin Angela Merkel neben Präsident François Hollande, Erzfeinde wie Israels Benjamin Netanyahu und Palästinas Präsident Mahmoud Abbas wurden an den Rand der Formation gestellt. In der zeweiten Reihe wurden die persönlichen Bodyguards platziert, gefolgt von der Elite der Republik, darunter Ex-Präsident Nicolas Sarkozy mit Ehefrau Carla Bruni.

Aber der Chef der konservativen Opposition blieb nicht auf dem ihm zugewiesenen hinteren Platz - während sich der Schweigemarsch in Bewegung setzte, gelangte Sarkozy plötzlich in die erste Reihe. "Binnen weniger Sekunden, unter den Kameras der ganzen Welt, rückte er in den Rängen nach vorn", beschreibt die Internetseite des Magazins "Paris Match" den Vorgang. Sarkozy gelangte damit neben die Staatschefs Netanyahu und Ibrahim Boubacar Keïta - und war nur noch durch den Präsidenten Malis von Hollande getrennt.