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Troika-Verhandlungen für Griechenland "Hölle"

Heute Redaktion
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Bild: Yorgos Karahalis / Reuters

Die griechische Regierung stellt sich auf harte Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern ein. "Bis zum Juni wird es die Hölle werden", sagte Finanzminister Giannis Stournaras der Wochenzeitung "To Vima" vom Sonntag. "Alles wird auf den Prüfstand gestellt und mit unseren Geldgebern beurteilt."

Die griechische Regierung stellt sich auf harte Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern ein. "Bis zum Juni wird es die Hölle werden", sagte Finanzminister Giannis Stournaras der Wochenzeitung "To Vima" vom Sonntag. "Alles wird auf den Prüfstand gestellt und mit unseren Geldgebern beurteilt."

Gegenüber der Tageszeitung "Kathimerini" betonte Stournaras, Athen werde einen neuen Rettungsplan ablehnen, wenn dieser zusätzliche finanzielle Einschnitte vorsehe: "Wir werden ein neues Rettungspaket nur dann akzeptieren, wenn es nicht an finanzielle, sondern an strukturelle Maßnahmen geknüpft ist".

In Griechenland wächst derzeit die Sorge angesichts der Verhandlungen mit der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) zur Finanzierung des Landes nach dem Auslaufen des zweiten Hilfsprogramms. Das Thema beherrschte am Sonntag auch die Titelseiten der griechischen Zeitungen. "To Vima" beschwor einen "Schulden-Thriller". Griechenland sei zu einer "Geisel" der internationalen Troika geworden. "Kathimerini" schrieb von "Tagen der Angst" für die Regierung. Die Zeitung "Ethnos" warf der Troika Erpressung vor.

Uneinigkeit über Höhe des Finanzbedarfs

Die griechische Regierung und die internationalen Gläubiger sind und darüber, wie dieser gedeckt werden soll. Dies betrifft zum einen eine Finanzierungslücke wegen der Tilgung von Staatsanleihen sowie ein Haushaltsloch, das sich aus der Diskrepanz zwischen Einnahmen und Ausgaben in der mittelfristigen Haushaltsplanung ergibt.

Das überschuldete Griechenland wird seit dem Jahr 2010 mit Notkrediten der Europartner und des IWF in Höhe von 250 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt. Die griechische Staatsschuldenquote erhöhte sich in den vergangenen drei Jahren von 133 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf etwa 175 Prozent. Während die europäischen Geldgeber den Erlass eines Teils dieser Schulden ablehnen, befürwortet der IWF dies.

Die Troika untersucht derzeit die Fortschritte Griechenlands bei der Umsetzung der Reformen. Die Prüfmission war Ende September unterbrochen worden. Nach Angaben von IWF-Chefin Christine Lagarde sollen die Kontrolleure Ende des Monats nach Athen zurückkehren.