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Trump legt sich wegen US-Rapper mit Schweden an

Donald Trump hat einen neuen Lieblingsfeind: Die Schweden. Weil ein US-Rapper nicht freikommt, ist der US-Präsident sauer.

Heute Redaktion
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US-Rapper Asap Rocky sitzt in schwedischer Haft und US-Präsident Donald Trump schimpft die Regierung des Landes. Er sei "sehr enttäuscht" von Ministerpräsident Stefan Löfven wegen dessen Handlungsunfähigkeit, twitterte Trump. "Schweden hat unsere afroamerikanische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten im Stich gelassen", fügte er hinzu.

"Der sehr talentierte Premier"

Nach einem Telefonat mit Löfven hatte Trump zuerst die Hoffnung geäußert, dass der – so Trump wörtlich – "sehr talentierte Premier" sich für die Freilassung des afroamerikanischen Musikers einsetzen werde. Obwohl die schwedische Justiz unabhängig von Regierungsanweisungen arbeitet, wie Schwedens Premier Trump gegenüber deutlich machte.

Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag Anklage wegen Körperverletzung gegen Asap Rocky sowie zwei seiner Begleiter erhoben. Die Gerichtsverhandlung soll bereits am kommenden Dienstag beginnen.

Der 30 Jahre alte Rocky war nach einem Auftritt auf dem Stockholmer "Smash"-Festival festgenommen worden, weil er einige Tage zuvor auf offener Straße einen Mann zusammengeschlagen haben soll. Die Schlägerei wurde in einem Video festgehalten, das den Musiker belastet. Zu sehen ist, wie Rocky einen jungen Mann heftig zu Boden wirft und anschließend zusammen mit seinen Begleitern auf ihn einprügelt.

Der Musiker selbst gab an, von zwei Männern verfolgt worden zu sein und sich lediglich selbst verteidigt zu haben. Um das zu untermauern, stellte er selbst Aufnahmen auf Instagram, die zeigen sollen, wie sein Team von den Männern provoziert wurde.

Trump twitterte, er habe Aufnahmen gesehen, die zeigten, dass Rocky von "Unruhestiftern" verfolgt und bedrängt worden sei. "Behandelt Amerikaner fair!", forderte der US-Präsident. Der Rapper müsse seine Freiheit zurückbekommen. "Wir machen so viel für Schweden, aber umgekehrt scheint das nicht zu funktionieren. Schweden sollte sich auf sein echtes Kriminalitätsproblem konzentrieren!", erklärte er.

Hohe Wellen geschlagen

Der Fall des Rappers hat in den vergangenen Wochen international ziemliche Wellen geschlagen. Stars wie Reality-TV-Persönlichkeit Kim Kardashian und Popsänger Justin Bieber waren Rocky zur Seite gesprungen und hatten seine Freilassung gefordert. Durch seinen Einsatz für den schwarzen Rapper hofft Trump auf bessere Zustimmungswerte unter den Afroamerikanern.

(red)