Ein besonderer Lieferwagen erregt in Wien viel Aufsehen, es ist aktuell wohl eines der beliebtesten Fotomotive auf den Straßen. Ganz prominent prangt auf der Seitenwand der Schriftzug "Tschuschen Transporte". Es ist der weiße Transporter von Herrn Sasa, der manche zum Lächeln bringt, andere empört wegschauen lässt.
Was steckt wirklich hinter dem Firmennamen? Ist das nur ein Spaß oder meinen die das ernst? "Heute" sprach mit der Chefin über die einzigartige Namensgebung.
Es war eine traurige Erfahrung, die Frau Mika (48) am Anfang ihrer Karriere im Transportbusiness machen musste. Bei einem ihrer ersten Aufträge im Jahr 2004 sollte ein schwerer Drucker transportiert werden. "Allerdings ging dabei eine Fliese kaputt, was den Auftraggeber immens aufregte", erzählt die Firmengründerin im "Heute"-Talk.
Der Mann verlor derart seine Beherrschung und beschimpfte die Arbeiter als "Schei* Tschuschen", was zunächst für große Aufregung sorgte. "Ich konnte nicht fassen, dass ich mir das gefallen lassen muss", erzählt die 48-Jährige im "Heute"-Talk. Doch so entstand tatsächlich der Name: Um derartigen Beschimpfungen den Wind aus den Segeln zu nehmen, entschloss sie sich, ihre Firma "Tschuschen Transporte" zu nennen.
„Nur ganz wenige kritisieren uns und meinen, es sei politisch nicht korrekt. Doch ich darf das, ich bin eben ein Tschusch.“Frau MikaChefin bei "Tschuschen Transporte"
Heute gehören, eigenen Angaben zufolge, Prominente und Politiker zu ihren besten Kunden. Und als wäre das nicht schon cool genug, wollen zahlreiche Leute Fotos mit dem Bus machen. "Die meisten finden es einfach nur witzig. Nur ganz wenige kritisieren uns und meinen, es sei politisch nicht korrekt. Doch ich darf das, ich bin eben ein Tschusch", lacht die 46-Jährige.
Ihr Sohn Sasa (27) kümmert sich heute mit einem zweiten Mitarbeiter um den operativen Ablauf. Das Geschäft boomt. "Es muss immer irgendjemand umziehen und wir helfen immer gern", so der 27-Jährige abschließend.