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Türkei rüstet sich für Kampf gegen IS

Heute Redaktion
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Die Türkei hat Panzer aufgefahren, die Kanonen sind auf Syrien gerichtet. Östlich und westlich der umkämpften syrischen Stadt Kobane steht die Terrormiliz IS bereits an der Grenze des NATO-Partners. Präsident Recep Tayyip Erdogan schwört die mehrheitlich sunnitischen Türken auf ein mögliches Vorgehen gegen IS ein.

Die Türkei hat Panzer aufgefahren, die Kanonen sind auf Syrien gerichtet. Östlich und westlich der umkämpften syrischen Stadt Kobane steht die . Präsident Recep Tayyip Erdogan schwört die mehrheitlich sunnitischen Türken auf ein mögliches Vorgehen gegen IS ein.

Nach massivem Druck aus dem Westen will sich die Regierung in Ankara am Donnerstag vom Parlament die Erlaubnis holen, militärisch gegen IS und andere Terrorgruppen vorzugehen - in Syrien und im Irak. Ob und wann die Regierung das dann ein Jahr gültige Parlamentsmandat nutzt, ist offen.

Druck aus Westen steigt

Seitdem 46 türkische Geiseln wieder in Freiheit sind, wächst der Druck auf Ankara besonders aus den USA: Der Westen will den Frontstaat in die Allianz gegen IS einbinden. Gleichzeitig steigt die Belastung der Türkei durch die wachsende Zahl der Flüchtlinge aus Syrien.

Erdogan plant Attacke

Erdogan plant jetzt eine Attacke gegen die IS: "Diese Brutalitäten, die nichts mit unserer Religion zu tun haben, können nicht akzeptiert werden", sagte er. Den Verdacht, es könne sich beim Kampf gegen IS um einen Kreuzzug gegen muslimische Glaubensbrüder handeln, versuchte Erdogan im Keim zu ersticken. Die IS-Gräueltaten "haben nichts mit unserer Religion zu tun", sagte er. "Wir können dabei nicht zuschauen."

 Erdogan ist für die Einrichtung einer militärisch geschützten Pufferzone auf syrischem Territorium - am liebsten mit internationaler Beteiligung. Doch bisher hat kein Land aus dem Anti-IS-Bündnis auch nur eine vage Bereitschaft erkennen lassen, Bodentruppen gegen die Terrormiliz einzusetzen. Und die Kurden, die im Norden Syriens gegen IS kämpfen, sind gegen einen türkischen Einmarsch. Sie befürchten, dass die Türkei als Besatzungsmacht die Entstehung einer autonomen kurdischen Region verhindern möchte.