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Überbucht: Delta bietet Kunden bis 10.000 Dollar

Heute Redaktion
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Wegen eines überbuchten Fluges wurde ein United-Kunde aus dem Flieger gezerrt. Das soll Einzelfall bleiben. Airline Delta will daher viel Geld in die Hand nehmen.

Der Arzt David Dao (69) wurde vor einer Woche gewaltsam aus einer Maschine in Chicago befördert, weil er den ihm zuvor zugewiesenen Sitzplatz nicht verlassen wollte. Die Maschine war überbucht.

Szenen wie jene in Chicago - der Fluggast wurde verletzt, als er aus dem Flugzeug gezerrt wurde - sollen nicht mehr passieren. United hat bereits mit Regeländerungen darauf reagiert. Mitfliegende Mitarbeiter der Fluglinie - diese hatten im konkreten Fall die Überbuchung herbeigeführt - müssen bereits 60 Minuten vor dem Flug eingecheckt haben.

Delta greift künftig tief in die Tasche

Auch Konkurrent Delta hat Maßnahmen getroffen, um solche Fälle zu vermeiden. Mitarbeiter am Gate dürfen Fluggästen künftig bis zu 2.000 Dollar (1.884 Euro) statt wie bisher 800 Dollar als Entschädigung anbieten, der Supervisor statt 1350 bis zu 9.950 Dollar (9.372 Euro).

Der Skandal ist auch an American Airlines nicht spurlos vorbeigegangen. Bereits eingestiegenen Fluggäste sollen künftig nicht mehr ausgeladen werden. (aj)

Wieso Flüge überbucht sind:
Fluglinien vergeben immer mehr Sitzplätze als vorhanden. Grund dafür ist, dass nicht alle gebuchten Passagiere erscheinen ("No-Show-Rate"). Während bei Business- und First-Class-Kunden oft flexiblere Buchungsbedingungen der Grund sind, wieso Reisende nicht erscheinen, lassen manche Economy-Passagiere Flüge aufgrund besonders günstiger Ticketpreise verfallen. Manchmal erscheinen aber doch alle Reisenden. Aufwändige und detaillierte Prognosemodelle verhindern meistens, dass Passagiere trotz gültigen Tickets der Zutritt verwehrt werden muss. Dabei werden auch Flugtag und Tageszeit einbezogen. Ist ein Flug überbucht, werden Reisenden Fluggutscheine oder Geldzahlungen angeboten, um auf ihren Platz freiwillig zu verzichten. Ist niemand dazu bereit, kommen meist die zuletzt eingecheckten Passagiere zum "Handkuss". Ausgleichszahlungen werden fällig.