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Überraschung: Doch noch Brexit-Verhandlungen

Gibt es doch noch ein Austrittsabkommen? Die EU hat Verhandlungen zugestimmt, nachdem Großbritannien neue Vorschläge gemacht hat.

Heute Redaktion
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Bis heute hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk Großbritannien Zeit gegeben, endlich sinnvolle Vorschläge zur Vermeidung einer festen Grenze zwischen Irland und Nordirland zu machen. Ansonsten wird es keinen Deal zum Austritt der Briten aus der EU geben.

EU-Chefunterhändler Michel Barnier hat sich heute die Zustimmung der 27 Mitgliedsländer geholt, jetzt doch noch zu verhandeln und bis zum EU-Gipfel kommendes Wochenende ein Austrittsabkommen mit Großbritannien auf die Beine zu stellen.

Ursprünglich hatte es so ausgesehen, als wäre kein Deal möglich. Das Abkommen, das die Ex-Premierministerin Theresa May ausgehandelt hatte, wurde vom Parlament mehrmals abgelehnt. Sie trat zurück, Boris Johnson übernahm ihren Posten. Der war ebenfalls gegen Mays Deal, legte aber trotz Drängen der EU monatelang keine neuen Vorschläge vor. Gleichzeitig will er "komme was wolle" am 31. Oktober aus der EU austreten, also auch ohne Deal mit allen seinen desaströsen Folgen für die britische Wirtschaft.

Johnson bewegt sich doch

Erst vorige Woche präsentierte Johnson neue Idee, die wegen mangelnder Umsetzbarkeit von der EU umgehend zurückgewiesen wurden. Doch bei einem Treffen zwischen Johnson und dem irischen Premierminister Leo Varadkar am gestrigen Donnerstag kam plötzlich Bewegung in die Sache.

Zwar verrät derzeit noch keine Seite, welche neuen Vorschläge Johnson gemacht hat. Doch er und Varadkar erklärten nach ihrem Treffen, dass man einen "Weg" sehe, zu einer Einigung zu kommen. Und wenn Irland zufrieden ist, dann dürfte auch die EU zufrieden sein.

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