Wirtschaft
Metaller erhalten ab November mehr Lohn
Bereits am ersten Tag einigten sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber bei den Metaller-KV-Verhandlungen. Dabei standen die Gespräche lange auf der Kippe.
Der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) wollte die Kollektivvertragsverhandlungen aufgrund der Coronakrise auf 2021 verschieben, die Gewerkschaft bestand aber auf einen raschen Abschluss. Dass dieser jedoch so schnell gefunden wurde, ist sicherlich überraschend. Bereits nach etwas mehr als einer Stunde (!) einigten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf ein Plus von 1,45 Prozent beim Lohn.
Mehr Lohn und Corona-Prämie
Die Beschäftigten der Branche erhalten ab November einen Inflationsausgleich in Höhe von 1,45 %, KV- und IST-Löhne sowie Zulagen und Lehrlingsentschädigungen werden in diesem Ausmaß erhöht. Darüber hinaus schlagen die Verhandlungspartner den Betrieben - so sie sich in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage dazu imstande sehen - vor, eine freiwillige sowie steuer- und abgabenfreie Corona-Prämie in Höhe von 150 Euro zu zahlen.
Zur Absicherung der Beschäftigung ist es Betrieben nun außerdem möglich, befristet bis Ende 2023 kollektivvertragliche Minusstunden auf 180 zu erhöhen.
"Lohnerhöhung sichert keinen einzigen Arbeitsplatz"
"Der Abschluss ist eine klare Anerkennung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Betriebe der Metalltechnischen Industrie sind auch in schwierigen Zeiten verlässliche Arbeitgeber. Wir müssen uns aber weiterhin auf sehr herausfordernde Zeiten einstellen. Die Corona-Krise wirft unsere Branche um mehr als 10 Jahre zurück und eine Lohnerhöhung sichert zwar Einkommen, aber keinen einzigen Arbeitsplatz“, so Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Metalltechnische Industrie.
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und "Hidden Champions".
Die Metalltechnische Industrie beschäftigt derzeit rund 134.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2019 einen Produktionswert von 39,8 Milliarden Euro.