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"Überzeugung fehlt!" Thiem über Fehler-Orgie in Paris

Dominic Thiem muss nach einem 3:49-Stunden-Krimi in Paris schon die Koffer packen. Jetzt erklärt er die hohe Fehlerquote bei der Pleite.

Sebastian Klein
Dominic Thiem schied in Runde eins aus.
Dominic Thiem schied in Runde eins aus.
Aurelien Morissard / AP / picturedesk.com

Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem muss bei den French Open zum dritten Mal in Folge bereits nach der ersten Runde die Heimreise antreten. Der Lichtenwörther verlor am Pfingstmontag gegen den Argentinier Pedro Cachin nach 3:49 Stunden.

Bitterer Auftritt

Was nach einem hochklassigen Tennis-Krimi klingen mag, glich für Fans der ehemaligen Nummer 3 der Welt in vielen Phasen eher einem Grusel-Streifen. 83 unerzwungene Eigenfehler in fünf durchwachsenen Sätzen erklären die Thiem-Pleite schnell. In den ersten beiden Sätzen war Österreichs Aushängeschild von der Rolle.

Im dritten Satz kämpfte sich Thiem zurück, fand im Tie-Break zu seinem Spiel, das er dem Gegenüber im vierten Satz aufdrückte. Endlich zeigte er das, was er wirklich drauf hat, brachte nun Cachin deutlich merkbar zur Verzweiflung. Diese Phase währte aber nur kurz. Die 4:1-Führung rettete er noch zum 2:2-Satz-Ausgleich. Im entscheidenden Durchgang schlug das Momentum aber wieder klar zugunsten des Südamerikaners aus.

Abermals nicht aufgrund dessen Stärke. Thiem schlug sich selbst. Der erste Aufschlag ließ ihn über das gesamte Spiel hinweg zu häufig im Stich. Auf eine ansehnliche Rallye und wuchtige Winner folgten zu oft leichte Eigenfehler. In den Sätzen eins, zwei und fünf häufig so viele in Folge, dass ihn die rund 1.100 Fans am drittgrößten Court von Rolland Garros laut fluchen hörten: "Schau doch den Ball an!" Oder: "Ich treff' einfach keinen Ball."

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    Dominic Thiem setzt bei der Rückkehr in die Weltspitze auf ein neues Team. 
    Dominic Thiem setzt bei der Rückkehr in die Weltspitze auf ein neues Team.
    GEPA

    Thiem verspätet auf Pressekonferenz

    Thiems erste Erklärung nach dem Match: "Es ist schwierig, weil ich habe die ersten zwei Sätze richtig gehemmt und verkrampft gespielt. Da hat sehr wenig zusammengepasst." Vor diesen Wortmeldungen hatte sich Thiem nach Spielende lange zurückgezogen, erschien verspätet zur Pressekonferenz.

    Thiem weiter: "Dann habe ich mich richtig gut zurückgefightet in die Partie und irgendwie bin ich es von mir gewohnt, dass ich dann solche Partien auch gewinne. Diese Überzeugung fehlt einfach zur Zeit, das war das Problem. Deshalb habe ich es nicht geschafft, den letzten Schritt zu gehen, und mich für die gute Aufholjagd zu belohnen."

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      Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
      Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
      gepa-pictures.com

      Nach mehr als eineinhalb Jahren der Krise, unter anderem durch eine langwierige Handgelenksverletzung Ende 2021 verschärft, zeigte die Formkurve im Frühjahr wieder nach oben. Die French Open hätten sich als einstiges Lieblingsturnier für Thiem für einen weiteren Befreiungsschlag und Schritt zurück an die Weltspitze angeboten. Stattdessen setzte es nach einem verunsicherten Auftritt den nächsten Dämpfer.

      Wie es nun weitergehe? Thiem will die Sandplatz-Saison verlängern. Vor dem Wechsel auf Rasen sind zwei Challenger auf Sand in den kommenden Wochen geplant.

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