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UEFA-Boss Ceferin will die Abseitsregel ändern

Heute Redaktion
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UEFA-Boss Alekxander Ceferin will die Abseitsregel ändern.
UEFA-Boss Alekxander Ceferin will die Abseitsregel ändern.
Bild: imago sportfotodienst

Es gibt keine Regel im Fußball, die so eindeutig formuliert ist, wie die Abseitsregel. Umso überraschender kommt nun der Vorstoß von UEFA-Boss Aleksander Ceferin, der bei Videobeweis-Fällen die Vorgangsweise ändern möchte.

Jedes erzielte Tor wird durch den Videobeweis kontrolliert. Dabei schaut sich der Video-Referee das korrekte Zustandekommen des Treffers an.

In letzter Zeit werden häufig knappe Abseits-Entscheidungen gefällt. Vom früher geltenden Grundsatz "Im Zweifel für den Angreifer" ist nichts mehr zu merken. Ceferin ist das ein Dorn im Auge. "Heutzutage stehst du ja schon im Abseits, wenn du eine lange Nase hast", schüttelte der Slowene gegenüber des Daily Mirror den Kopf.

Klare Abseitsregel

Die Abseitsregel ist dabei im Vergleich zur viel diskutierten Handspiel-Rgel eindeutig formuliert. Zu eindeutig, findet Ceferin. Sie besagt, dass ein Angreifer im Moment der Ballabgabe nicht näher zum Tor stehen darf als der zweitletzte Verteidiger. Oder nicht näher zum Tor stehen darf als der Ball ist. Die vom Video-Referee angesetzte kalibrierte Linie kann millimetergenau über Abseits entscheiden.

Toleranz bei Abseits?

Stattdessen überlegt der UEFA-Boss, eine Toleranz einzuführen. Denn wann der Ball bei einem Pass den Fuß verlässt, ist nicht eindeutig feststellbar. Kalibrierte Linie hin oder her. "Unser Vorschlag ist – und wir werden es mit unseren Schiedsrichtern diskutieren – eine Toleranz von zehn bis 20 Zentimetern einzuführen. Es ist okay, einen Spieler nicht zu bestrafen, wenn er einen Zentimeter im Abseits steht."

Abseits – und doch ein Tor?

Das könnte zu kuriosen Szenen führen. So wäre dann eine Fußspitze oder ein in der Sprintbewegung vorgestreckter Kopf plötzlich nicht mehr im Abseits.

Der UEFA-Boss zeigte sich als großer Skeptiker des VAR-Systems. "Die Spieler jubeln gar nicht mehr. Sie warten, was der Video-Referee sagt", schüttelte Ceferin den Kopf. Trotzdem ist eine Abschaffung kein Thema. "Wenn wir ihn nicht mehr nutzen würden, sind wir tot."