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Ukraine: Russen-Soldat gesteht Hilfe für Rebellen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die ukrainischen Sicherheitskräfte haben einen russischen Soldaten im Osten des Landes festgenommen, der die Lieferung von Militärgütern an die Separatisten gestanden hat. Der 19-Jährige gehört zu einer Schützenbrigade des russischen Heeres.

Während der Befragung hat er eingeräumt, seine Einheit habe unter anderem "Grad"-Raketen und gepanzerte Fahrzeuge an die prorussischen Rebellen weitergeleitet. Zuletzt sind auf ukrainischem Gebiet gefangen genommen worden, sie wollen aus Versehen dorthin gelangt sein.

Seite an Seite

Mittlerweile sollen sogar Prorussen und Russen Seite an Seite in Nowoasowsk einmarschiert sein. Das hat ein ukrainischer Soldat berichtet. Seinen Angaben zufolge haben die Männer zwar Separatisten-Flaggen getragen, es handelt sich aber um "reguläre russische Soldaten".

Russen auf ukrainischem Boden

Auch die USA kommen mit neuen Anschuldigungen gegen den Kreml. Russland soll weitere Panzerkolonnen, gepanzerte Fahrzeuge und Raketenwerfer in die Ukraine geschickt haben. Russische Truppen sind demnach 50 km hinter der Grenze auf ukrainischem Boden entdeckt worden. Moskau lenkt offenbar eine Gegenoffensive der Rebellen in der Ostukraine, glaubt das Pentagon.

Einmarsch in Mariupol?

All das schürt Befürchtungen über eine mögliche Invasion der Hafenstadt Mariupol. Das ukrainische Militär vermutet, dass dort eine "zweite Front" geschaffen werden soll. Die Region Mariupol ist die Landverbindung zwischen Russland und der von Moskau im März einverleibten Halbinsel Krim.

100 russische Panzer

Kiew wirft Russland seit Monaten vor, die prorussischen Separatisten mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen. Das wird von Moskau zurückgewiesen. Am Mittwoch vermeldete die ukrainische Armee, dass eine russische , Truppentransportern und Grad-Raketenwerfern auf ihrem Territorium unterwegs sei. Allerdings konnte der nationale Sicherheitsrat in Kiew diese Angaben nicht bestätigen.

Russische Raketenabwehr gefunden

Laut NATO wurde ein russisches Luftabwehrsystem in der Ukraine entdeckt. Es handle sich um ein SA-22-System, mit dem unter anderem Raketen der Gegenseite auf eine Entfernung von 20 Kilometer abgeschossen werden könnten. Ein ähnliches System, SA-11, wird für den Absturz des malaysischen Passagierflugzeuges über der Ostukraine verantwortlich gemacht. Dabei waren Mitte Juli alle 298 Insassen ums Leben gekommen.