Sport

Ultras rufen Fans zu gewaltfreiem Protest auf

Heute Redaktion
Teilen

Bei Rapid Wien stehen die Zeichen schon seit längerer Zeit wieder auf Sturm. Nach dem äußerst dürftigen Start in die Frühjahrssaison haben sich nun auch die treuesten Fans wegen des anhaltenden sportlichen Tiefs, der Misswirtschaft und der hinhaltenden Lippenbekenntnisse von Präsident Edlinger vom Verein abgewandt. Für die Partie gegen Wiener Neustadt am kommenden Samstag hat die organisierte Fanszene zu einem gewaltfreien Protestmarsch aufgerufen.

, wird zur Demonstration aufgerufen. Alle Fans, die mit der jetzigen, sportlichen wie wirtschaftlichen und strukturellen, Situation nicht zufrieden sind, mögen sich am Samstag um halb sechs (Anpfiffzeit ist 18:30 Uhr) vor dem Bahnhof Hütteldorf versammeln. Gemeinsam will man ein Zeichen gegen die anhaltenden Missstände im Verein setzen. Zumindest die organisierte Fanszene wird dann erst nach Spielbeginn ins Stadion einziehen. Es soll auf Spruchbänder, Choreografien, Fahnen und Gesänge verzichtet werden.

Appell für gewaltfreien Ablauf

Den Organisatoren ist die Wichtigkeit ihrer Aktion durchaus bewusst. Deshalb bitten sie alle Teilnehmer auf Informationsblättern auf Gewalt und den Einsatz von Pyrotechnik zu verzichten. "Wir möchten etwas erreichen. Deshalb ist es wichtig, nicht negativ aufzufallen, damit nicht wieder von den enormen Problemen in unserem Verein abgelenkt wird. Lasst Pyro und Böller zuhause, wir sind auch so laut genug", so der Appell an die grün-weiße Vernunft.

Ob sich alle daran halten werden, wird sich am Samstag zeigen. In einem Statement, dass während des letzten Auswärtsspiels in Innsbruck verteilt wurde, verwies man darauf, dass sich die Situation für die organisierte Fanszene nach dem Platzsturm beim Heimderby im Mai 2011 nur verschlechtert hatte.

Schulte-Sager gießt Öl ins Feuer

Im Vorfeld der angekündigten Demonstration zog sich der bislang von den Fanprotesten ausgenommene deutsche Sportdirektor Helmut Schulte den Unmut des Rapid-Anhanges zu. In einem Interview meinte er: "Es wäre gut, würden die Fans ihre Mannschaft unterstützen. Diejenigen, die das machen, sind auch diejenigen, die Rapid im Herzen haben und nicht nur herkommen, um Siege zu feiern. Wer sich dazu nicht aufraffen kann, sollte vielleicht gar nicht kommen."

Schulte relativierte zwar kurz darauf seine Aussage und stieg in die von den Rapidverantwortlichen schon oft heruntergebetet Leier, man möge doch gerade in schweren Zeit die Mannschaft unterstützen, mit ein.