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Umstrittene "Abhör-Barbie" wurde gehackt

Heute Redaktion
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Die neue "Hello Barbie" hat seit ihrer Vorstellung viel Kritik geerntet. Durch die WLAN-Verbindung und den Sprachassistenten á la Siri kann die Barbie mit ihren Kindern sprechen. Doch das Mikro hört nicht nur zu, sondern nimmt auch auf. Die Kinderstimmen werden bis zu zwei Jahre lang gespeichert.

Die neue "Hello Barbie" hat seit ihrer Vorstellung viel Kritik geerntet. Durch die WLAN-Verbindung und dem Sprachassistenten á la Siri kann die Barbie mit ihren Kindern sprechen. Doch das Mikro hört nicht nur zu, sondern nimmt auch auf. Die Kinderstimmen werden bis zu zwei Jahre lang gespeichert.

Mit der "Hello Barbie" haben sich Hersteller Mattel und die Partnerfirma Toytalk nicht nur Freunde gemacht. Und nun ist auch noch das eingetreten, was viele befürchtet haben. Ein US-Forscher will die Puppe gehackt und fremden Kinderstimmen gelauscht haben.

Aber der Reihe nach: Die neue Puppe namens "Hello Barbie" ist per WLAN und Bluetooth mit dem Internet verbunden. Über Mikrofon-Schnittstelle kann die Puppe so wie ein Sprachassistentin am Smartphone (Siri und Co) mit dem Kind zu sprechen.

"Abhör-Barbie"

Das hat sofort Datenschützer auf den Plan gerufen. Sie fürchteten den Lauschangriff aufs Kinderzimmer. Denn die Puppe spricht nicht nur, sie hört auch zu. Das Gesagte wird an einen Server geschickt, der die richtige Antwort der Puppe auf Lager hat.

Die zarten Kinderstimmen werden dann auf einem Computerserver gespeichert. Die Puppe hört übrigens mehr als man denkt. Um prompt auf Stichwörter wie "Hello Barbie" reagieren zu können, zeichnen die Mikros rund um die Uhr Umgebungsgeräusche auf.

Privatsphäre?

Damit werde die Privatsphäre der Minderjährigen missbraucht. Doch auch die Antworten, die die Barbie geben könnte, sind nicht konfliktfrei. Was passiert etwa, wenn ein Kind seinem Spielzeug Missbrauchsfälle in der Familie anvertraut?

Abgesehen davon die klassischen Sicherheitsbedenken, mit der auch Sprachsoftware bei Handys immer wieder konfrontiert sind: Wo und wie lange werden die Daten gespeichert? Wofür werden sie verwendet? Und werden die Daten ausreichend geschützt?

Barbie gehackt

Letztere Frage kann nun wohl mit Nein beantwortet werden. US-Sicherheitsforscher Matt Jakubowski will es nun geschafft haben, die Barbie zu hacken. Er konnte auf Netzwerknamen, Account-IDs und gespeicherte Audiodaten der Puppe zugreifen. Bald wird er die Barbie auch so manipulieren können, dass sie nicht die von Mattel vorgegebenen, sondern beliebig andere Antworten auf Kinderfragen gibt.

Übrigens: Auch Eltern laufen Gefahr, die Privatsphäre ihrer Kinder zu verletzten. Sie können sich am Handy anhören, was die Kinder mit der Barbie gesprochen haben.