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Umwelt-Angst vor U-Boot-Wrack in Arktis

Heute Redaktion
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Bild: ARD Report Mainz

Das russische Atom-U-Boot K-27, das Anfang der 80er Jahre nach einem Unfall versenkt wurde, könnte sich zu einer Atomkatastrophe entwickeln, warnen Experten.

Das russische Atom-U-Boot „K-27“, das Anfang der 80er Jahre nach einem Unfall versenkt wurde, könnte sich zu einer Atomkatastrophe entwickeln, warnen Experten.
Durch das Eindringen von Meerwasser könnte eine nukleare Kettenreaktion ausgelöst werden - und damit auch die Barentssee, eines der weltweit wichtigsten Fanggebiete für Kabeljau, verseucht werden. Das berichtete der „Report Mainz“ der ARD. Der Report beruft sich auf eine interne Vorlage des russischen Umweltministeriums, die bereits im Sommer vergangenen Jahres für einen Staatsratsbericht verfasst worden war.



Kettenreaktion

Demnach empfiehlt das russische Umweltministerium dem Kreml, die in 33 Meter Tiefe liegende „K-27“ „bis spätestens 2014“ zu bergen, da im Reaktor eine „hohe Wahrscheinlichkeit einer unkontrollierten Kettenreaktion wegen hochangereicherten Kernbrennstoffes“ bestehe. Das radioaktive Material kann dadurch kurzfristig freigesetzt werden. Schon jetzt entweichen nach Angaben des Staatlichen Russischen Instituts für Strahlenschutz (IBRAE) pro Jahr 851 Millionen Becquerel Radioaktivität.
Beängstigende Fotos

Ähnliche Besorgnis ruft das Atom-U-Boot „K-159“ hervor, das 2003 in der Barentssee gesunken ist. Auch in diesem Fall empfiehlt das russische Umweltministerium, das U-Boot bis 2014 zu bergen, da sonst aufgrund fehlender Schutzbarrieren die Gefahr einer Umweltkatastrophe bestehe. Dem „Report Mainz“ liegen Fotos dieses U-Boots von einer britisch-russischen Expedition aus dem Jahr 2007 vor, die große Löcher im Rumpf des U-Boots und geöffnete Luken zeigen.