Wirtschaft
"Umweltsünde" – Spar stellt ab 2023 Sortiment um
Um die Moore zu schützen, stellt die Supermarkt-Kette Spar ab 2023 ihr Erden-Sortiment auf 100 Prozent torffrei um.
Ganze 86 Prozent der 3,6 Millionen Haushalte in Österreich haben einen Garten. Was auch immer dort wächst und gedeiht, fußt auf Blumen- und Gartenerde. Dabei ist Torf seit vielen Jahrzehnten Hauptbestandteil.
Doch was viele nicht wissen: Dieser Torf wird in Mooren abgebaut, die dafür trockengelegt werden. Das schädigt die Moore dauerhaft. Der Torfabbau hat daher massiv-negative Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Das schadet wiederum dem Klima und letztendlich auch dem Menschen.
100 Prozent torffrei
Spar hat deswegen den Entschluss gefasst, bis zum kommenden Jahr das gesamte Angebot an Erden zu 100 Prozent torffrei anzubieten, heißt es in einer Aussendung. Immerhin: Schon jetzt kommen sechs der sieben Spar-Marken-Erden komplett ohne Torf aus.
"Spar ist es seit jeher ein großes Anliegen, die Vielfalt in der Natur zu bewahren und diese auch zu fördern“, erklärt Spar-Vorstand Mag. Markus Kaser. "Daher haben wir beschlossen, unser gesamtes Erden-Sortiment ab 2023 100 Prozent torffrei anzubieten. Stattdessen setzen wir auf Alternativen aus nachhaltig-nachwachsenden Rohstoffen, wie zum Beispiel Humus aus Rinden- oder Grünkompost oder Holz- und Kokosfasern. Diese liefern – in der richtigen Erden-Mischung – alles, was Pflanzen zum Wachsen und Gedeihen benötigen, ohne die Umwelt und das Klima zu schädigen."
Greenpeace-Sieger
Der Umwelt-Verein Arche Noah begrüßt diesen Entschluss. "Der Abbau von Torf ist eine Umweltsünde und schädigt das Klima sowie die Biodiversität. Dabei ist auf Torf im Garten definitiv verzichtbar. Wir bei Arche Noah haben beste Erfahrungen mit torffreien Erden in der Anzucht von Gemüsepflanzen, um Vielfalt im Garten zu bewahren", erklärt DI Bernd Kajtna, Geschäftsführer Stv. Verein Arche Noah.
Lobende Töne kommen auch vom österreichischen Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Denn Spar hat im Greenpeace-Markencheck "Blumenerde" auf den ersten Platz unter den Supermärkten belegt. Vier Erden sind sogar für den biologischen Landbau zugelassen, zwei Produkte sind darüber hinaus mit dem Siegel "Österreichisches Umweltzeichen" ausgezeichnet.