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Umzugsfirma wollte von Wienerin doppelt kassieren

Eine Umzugsfirma aus Wien-Fünfhaus verrechnete einer Kundin mehr Geld als anfangs ausgemacht war - und zwar mehr als doppelt so viel.

Heute Redaktion
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Bild: privat

Bei einem Umzug kann es immer wieder zu ungeplanten Kosten kommen. Diese unangenehme Erfahrung musste auch Monika R. (Name von Redaktion geändert) machen, die sich am Freitag von einer Umzugsfirma aus Wien-Fünfhaus bei der De- und Montage und dem Transport ihrer Möbel und Umzugskartons helfen ließ.

Kosten schriftlich bestätigt

Um in keine Kostenfalle hineinzutappen, hatte sich Monika R. schon im Vorhinein per schriftlichem E-Mail-Verkehr einen Kostenvoranschlag ausgemacht, der sich auf 145 Euro belief. Dieser wurde von einer Mitarbeiterin der Firma auch bestätigt. Im Preis mitinbegriffen waren zwei Männer, ein LKW, die Demontage und Montage und der Transport der Möbel.

Am Ende des Umzugs hätte Monika R. allerdings einen Preis von 588 Euro bezahlen sollen. Frau R. lehnte das aber ab und bat darum, ihre Möbel wieder zurückzubringen. Nach einem längeren Gespräch mit dem Geschäftsführer der Firma konnten sich beide Parteien aber dann auf 300 Euro pauschal einigen.

Versteckte Kosten

Den erhöhten Preis rechtfertigte der Geschäftsführer der Umzugsfirma in einem Telefonat mit "Heute.at" aber so, dass ein dritter Mann für den Umzug mitgeschickt wurde. Monika R. wurde im Vorhinein davon aber nicht in Kenntnis gesetzt. Auch müssten die Kosten für die Schwerlast, die Mehrwertsteuer, die Etagenzulage und die Anzahl der geleisteten Stunden miteinberechnet werden. Diese Zuschüsse waren allerdings im Kostenvoranschlag schon mitberechnet, bestätigen Dokumente, die "Heute.at" zur Verfügung gestellt wurden.

Konsumentenschutz warnt vor unseriösen Firmen

Laut Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Wien handelt es sich hierbei um keinen Einzelfall. Grundsätzlich gilt, dass ein Kostenvoranschlag verbindlich ist und nicht überschritten werden darf. Das gilt ebenso für die vereinbarten Hilfskräfte: Werden nur zwei Männer benötigt, sind auch nur diese zu bezahlen, egal wie viele Männer das Unternehmen mitschickt.

Fällt der Preis doch höher aus als ausgemacht, sollte der Betrag nicht gezahlt und keine Unterschrift geleistet werden. Ansonsten werden die Kosten und die Leistung vom Kunden anerkannt. Allerdings kann der Konsumentenschutz nicht immer zu dieser Methode raten, weil nicht abzusehen ist, wie die Situation dann verlaufen könnte. Drohungen mit Anwälten von Seiten der Firma sind dabei eine gängige Methode um den Kunden einzuschüchtern.

Firmen vergleichen

Um solchen unseriösen Methoden zu entgehen, sollten mögliche Kunden vorher das Impressum der gewünschten Firmen genau anschauen und auf fehlende Daten achten. Ein Vergleich mit weiteren Angeboten hilft auch dabei, unseriöse Firmen zu entlarven, denn besonders günstige Angebote sind ein wichtiges Zeichen. Eine schöne Auflistung der Leistungen spricht allerdings für Seriosität. (rhe)