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Underdog Kroatien will Brasilien überraschen

Heute Redaktion
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Bild: Darko Bandic (AP)

Vor dem Eröffnungsspiel der WM in Sao Paulo fühlt sich Kroatien in der Außenseiterrolle pudelwohl. Die Elf von Niko Kovac weiß um den Druck, der auf dem Gastgeberland liegt und sieht seine Chance in der Rolle des Underdogs. Dass die "Selecao" nur noch vom Titel spricht, heizt das kroatische Team nur noch an.

weiß um den Druck, der auf dem Gastgeberland liegt und sieht seine Chance in der Rolle des Underdogs. Dass die "Selecao" nur noch vom Titel spricht, heizt das kroatische Team nur noch an. 

Die Außenseiterrolle liegt dem kroatischen Team sichtlich. In zwei Spielen konnte Brasilien nicht geschlagen werden. Gerade aufgrund der geringen Erwartungshaltung wittert Kroatiens Teamchef Niko Kovac die große Chance auf die Sensation: "Der Druck auf den Gastgeber ist an jeder Ecke spürbar. Brasilien soll nicht nur Weltmeister werden, sondern auch in jedem Match für tolel Unterhaltung sorgen. genau das ist unsere Chance", so der kroatische Teamchef. 

Die Taktik der Kroaten könnte der entscheidende Faktor sein. Kann die Kovac-Elf lange das "Zu Null" halten, wird der Druck auf den Gastgeber größer. Die Devise wird also sein, Brasilien zu entnerven. "Je länger wir eine kompakte Einheit sind, umso nervöser wird Brasilien", prophezeit der Teamchef. 

Besonderes Spiel für Eduardo

Ein ganz spezielles Spiel wird es für den in Brasilien geborenen Eduardo, der jetzt für Kroatien spielt. "Ich hätte nie gedacht, dass diese Situation einmal eintreten würde: als Brasilianer eine WM im eigenen Land zu spielen, aber im Trikot einer anderen Auswahl. Und dann treffen wir auch noch im Eröffnungsspiel aufeinander - so viele Zufälle gibt es doch gar nicht", war der Stürmer sprachlos.

Im brasilianischen Vila Kennedy lernte der Stürmer das Kicken, 1999 wechselte er als 16-Jähriger nach Kroatien zu Dinamo Zagreb und nahm drei Jahre später die kroatische Staatsbürgerschaft an. Ob Eduardo allerdings auflaufen wird, ist trotz der Rotsperre für Mario Mandzukic unsicher. Auch der zweite Brasilianer im Team, Sammir, muss um seinen Platz in der Startformation zittern. 

Auch für Kovac wird ein Traum wahr

Den größten sportlichen Erfolg des kroatischen Teams verpasste Niko Kovac als Spieler verletzungsbedingt. Bei der WM 1998 eroberten Davor Suker und Co. ohne den gebürtigen Berliner den dritten Platz. Seither lief es nicht nach Wunsch für die "Vatreni" (Die Feurigen). 2002 und 2006 kam das Aus in der Vorrunde, 2010 wurde die Qualifikation verpasst. 

Doch das Team präsentiert sich stärker als in den letzten Jahren. Mit Luka Modric, Mateo Kovacic und Ivan Rakitic besitzen die Kroaten ein spielstarkes Mittelfeld, im Sturm scheint Mario Mandzukic gesetzt, abgesehen vom ersten Spiel. Logischer Ersatz im Sturm ist Ex-Rapidler Nikica Jelavic. Am ehesten an Erfahrung mangelt es im kroatischen Team dem Coach, der erst seit Ende 2013 im Amt ist. 

Doch Niko Kovac freut sich auf das Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber: "Unsere Mannschaft vor wahrscheinlich zwei Milliarden Zuschauern in das Eröffnungsspiel gegen Brasilien führen zu dürfen, ist schon ein steiler Aufstieg", so Kovac zu seiner Entwicklung.