Österreich

Unfall in Kaprun löste Mordalarm aus

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:08

Ein Verkehrsunfall in Kaprun hat die Polizei am Mittwochmorgen zu einem brutalen Mord geführt. Der 59-jährige Fahrzeuglenker, der gegen das Portal des Schaufelbergtunnels geprallt war, gab an, seine Ehefrau getötet zu haben.

Gegen 6 Uhr Früh ging bei der Polizei Kaprun vorerst ein Unfallalarm ein: Ein Lenker war unmittelbar vor dem Schaufelbergtunnel gegen eine Mauer geprallt. An der Unfallstelle gestand er der Polizei, dass er seine Ehefrau getötet hätte.

Vermutlich hat der 59-Jährige nach der Tat einen Selbstmordversuch verübt und war deshalb gegen das Portal des Tunnels gefahren. Diese Vermutung wurde seitens der Polizei bisher aber nicht bestätigt. "Er hat an der Unfallstelle gesagt, dass er die Frau getötet hat."

Polizei fand Leiche und Tatwerkzeug

Die Polizei rief sofort um Verstärkung und fuhr zum Haus des Unfallopfers, ein Zweifamilienhaus in Kaprun. Gegen 6.40 Uhr wurde im Schlafzimmer die Leiche der 57-jährigen Ehefrau gefunden. Sie lag zugedeckt im Ehebett.

Die Verletzungen des Opfers seien durch stumpfe Gewalteinwirkung verursacht worden, erklärte Polizei-Sprecher Ortwin Lamprecht. Ein Brecheisen, vermutlich die Tatwaffe, wurde in dem Haus sichergestellt. "Erste Ermittlungen haben ergeben, dass der Tat kein Kampf vorangegangen ist", sagte Polizei-Sprecher Ortwin Lamprecht. Dem vorläufigen Ergebnis der Gerichtsmedizin zufolge starb die 57-Jährige an den schweren Kopfverletzungen an einer Seite des Schädels aufgrund der massiven, stumpfen Gewalteinwirkung.  "Es gab zumindest drei Schläge auf den Kopf", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher.

Die Gerichtsmediziner stellten aber fest, dass die Frau nach Mitternacht gestorben ist. Ob die 57-Jährige im Schlaf überwältigt worden ist, diese Frage blieb auch nach der Obduktion offen

Ehemann erlitt schwere Beinverletzungen

Der Ehemann selbst wurde bei dem Verkehrsunfall an den Beinen schwer verletzt, schwebte aber nicht in Lebensgefahr. Laut Polizei brachte ihn das Rote Kreuz ins Krankenhaus Zell am See, wo er noch längere Zeit verbringen wird. Wird die Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft genehmigt, wird der 59-Jährige wohl bewacht werden.

Die L215 war für die Bergearbeiten rund eine Stunde für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Polizei geht vorerst von einer Beziehungstat aus. Bei dem Ehepaar soll es sich um Einheimische handeln. Der Leichnam des Opfers ist mittlerweile zur Beerdigung freigegeben worden.

Der Pkw wurde schwer beschädigt. Ermittelt wird nun im gesamten Umfeld des Ehepaares. Befragt werden auch Nachbarn, Angehörige, Freunde und Bekannte.