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Ungewollte Zwillinge: Frau klagt Gynäkologen auf "Sc...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Eigentlich wollte die Frau aus München gar keine Kinder mehr. Deshalb ließ sie sich von ihrem Frauenarzt ein Hormonstäbchen einsetzen. Sie bekam trotzdem Zwillinge und verklagte im Gegenzug ihren Gynäkologen auf "Schadenersatz".

Eigentlich wollte die Frau aus München gar keine Kinder mehr. Deshalb ließ sie sich von ihrem Frauenarzt ein Hormonstäbchen einsetzen. Sie bekam trotzdem Zwillinge und verklagte im Gegenzug ihren Gynäkologen auf "Schadenersatz".

Die 32-Jährige und ihr Mann hatten bereits zwei Kinder. Sie lebten in einer schönen Dachgeschosswohnung, hatten ein akzeptables Einkommen und zwei Autos. Damals, im Jahr 2011, entschieden sie sich, das das auch so bleiben soll.

Die Frau ging zu ihrem Gynäkologen, der ihr das sogenannte empfahl. Kurze Zeit später fühlte sie sich schlapp und schwindelig. Der Mediziner sagte ihr am Telefon, dass das auf die Hormone aus dem Stäbchen zurückzuführen sei.

Stäbchen verschwunden

Vier Monate später stellte der Arzt eine Schwangerschaft mit Zwillingen fest. Das Hormonstäbchen aus Plastik war auf rätselhafte Weise spurlos verschwunden. Auch der Wirkstoff war im Blut nicht nachzuweisen. Bei der Verhandlung warfen sie dem Arzt vor, er habe das Implantat nicht richtig implantiert, möglicherweise sei es in der Kanüle stecken geblieben und wieder mit herausgezogen worden.

Deshalb die Klage auf Schadenersatz. Vor dem Landesgericht München I fand man dann eine Kompromisslösung: Da der Frauenarzt nicht beweisen kann, dass er das Stäbchen korrekt implantiert hat, zahlte er freiwillig 90.000 Euro.

Komplette Umstellung

Die Eltern sagten aus, dass sie den ungeplanten Nachwuchs zwar als glückliche Bereicherung empfinden, ihr Leben aber massiv umkrempeln mussten. Ihr geliebtes Auto musste die Mutter gegen ein praktisches Familienauto eintauschen. Die extra ausgebaute 160 Quadratmeter Dachgeschosswohnung hatte keinen Lift, der Weg für nun eben sechs Personen dort hinauf war zu beschwerlich. Ein Umzug wurde notwendig, genauso wie eine berufliche Pause für die Mutter.