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UNO flieht vor Vampiren in Malawi

Die Vereinten Nationen ziehen ihre Mission aus Malawi ab, da es dort wegen Vampiren vermehrt zu Todesfällen und Gewalt gekommen ist.

Heute Redaktion
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In Malawi ist Hexerei bzw. der Glauben daran weit verbreitet.
In Malawi ist Hexerei bzw. der Glauben daran weit verbreitet.
Bild: iStock

Alleine vergangene Woche wurden sechs Menschen in Malawi gelyncht, weil sie angeblich Menschenblut tranken bzw. in derartige Rituale involviert waren. Die UNO reagierte auf die zunehmende Gewalt wegen vermeintlicher Hexerei und zieht zur Sicherheit ihre Mitarbeiter für Entwicklungshilfe aus dem Süden des Landes ab.

Die Übergriffe fanden rund um den Berg Mulanje statt; am Wochenende schlug ein wütender Mob zwei Männer tot, weil sie "für Blutsauger gehalten wurden", erklärte Polizeisprecher James Kadadzera. Davor lynchte eine Gruppe einen örtlichen Stammeshäuptling, der beschuldigt wurde, mit Vampiren unter einer Decke zu stecken.

"Es gibt keine Beweise dafür", sagte Kadadzera. Die Bevölkerung "nehme das Gesetz in die eigene Hand." Die Polizei hat bereits 100 Mann in die Region geschickt, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Doch bewaffnete Einheimische errichten weiterhin Straßensperren und patrouillieren die Straßen.

"Diese Bezirke sind schwer von den aktuellen Geschichten über das Trinken von Blut und der möglichen Existenz von Vampiren betroffen", bestätigte die UNO. Auch die US-Botschaft in Malawi zog ein Team des Friedenskorps aus der Region ab.

(jm)

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