Polen verurteilt ZDF wegen Serie zu Geldstrafe

Ein polnischer Richter verurteilt den ZDF. Der Sender habe es in der Serie "Unsere Mütter, unsere Väter" mit der Wahrheit nicht genau genommen.

ZDF und ORF haben schon 2013 den Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" ausgestrahlt. Damals kam umgehend Kritik aus Polen und den USA. Der Sender reagierte damals auf die Vorwürfe.

5.000 Euro und Entschuldigung in Deutschland und Polen

Am Freitag kam es trotzdem zu einem ersten Urteil gegen den ZDF. Ein Gericht in Polen verurteilte den ZDF zu einer Geldstrafe von rund 5.000 Euro. Außerdem muss der Sender eine Entschuldigung im deutschen und im polnischen TV senden. Der ZDF sieht das nicht ein und hat angekündigt, Berufung einlegen zu wollen, wie die "FAZ" berichtet.

Trailer "Unsere Mütter, unsere Väter"

94-jähriger Veteran klagte

Richter Kamil Grzesik begründete sein Urteil damit, dass der ZDF Soldaten der polnischen Heimatarmee" (AK) nicht in Übereinstimmung mit der Wahrheit und unkorrekt dargestellt" habe. Der inzwischen 94-jährige AK-Veteran Zbigniew Radlowski überlebte ein KZ und rettete während des Krieges Juden. Er war es, der mit Unterstützung eines Veteranenverbands klagte.

Der Richter sagte, die Serie habe Auswirkungen auf die "Ehre und Würde" des 94-Jährigen. In der Serie werden AK-Soldaten als Antisemiten dargestellt. Das sorgte für eine Welle der Entrüstung in Polen.

(lam)