Digital

US-Kongress nimmt Google & Co unter die Lupe

Die Marktmacht der großen US-Technologiefirmen ist den Demokraten im Abgeordnetenhaus ein Dorn im Auge.

Heute Redaktion
Teilen
Der US-Kongress will Google, Apple & Co. untersuchen.
Der US-Kongress will Google, Apple & Co. untersuchen.
Bild: iStock

Die US-Demokraten im Abgeordnetenhaus wollen die Marktmacht der großen Technologiefirmen wie Facebook, Google oder Amazon untersuchen lassen. Dies kündigte der Vorsitzende des Unterausschusses für Wettbewerb, David Cicilline, am Montag in Washington an.

"Eine kleine Zahl von marktbeherrschenden, unregulierten Plattformen hat eine außergewöhnliche Macht über Online-Handel, -Kommunikation und -Informationen", hieß es zudem in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung beider Parteien im Justizausschuss des Repräsentantenhauses. Namen von Unternehmen wurden dabei nicht genannt.

Aktien gaben nach

Die Kurse von Technologieaktien reagierten umgehend mit Abschlägen. Die Aktien von Facebook und Alphabet verloren jeweils rund sieben Prozent, Amazon gaben 5,2 Prozent nach und Apple knapp zwei Prozent.

Die Untersuchung soll unter anderem herausfinden, ob die Unternehmen ihre Monopolstellungen ausnutzen oder wettbewerbsfeindliche Maßnahmen ergriffen haben. In den USA macht sich parteiübergreifend ein Gefühl breit, dass bei Technologieriesen wie Apple oder Google zu viel Macht und Einfluss bei zu wenig Regulierung gebündelt sein könnte.

Damit steigt der politische Druck auf die Unternehmen, die auch in Europa massiv ins Auge der Wettbewerbshüter und Steuerbehörden geraten sind. Die Unternehmen müssen sich darauf gefasst machen, größere Mengen von Dokumenten aushändigen zu müssen und Vertreter zu Anhörungen nach Washington schicken zu müssen.

Hohe Strafen

Vielen Politikern und Verbraucherschützern ist die marktbeherrschende Stellung der Internetfirmen und deren Praktiken schon lange ein Dorn im Auge. Wettbewerbshüter in Europa und den USA ermittelten in den vergangenen Jahren mehrfach gegen die Konzerne. Zuletzt verhängte die EU-Kommission etwa gegen Alphabet eine Buße von 1,5 Milliarden Euro, weil das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung bei Online-Werbung missbraucht und Rivalen behindert haben soll.

Mit Blick auf Facebook hatte sich unter anderem Mitgründer Chris Hughes für eine Zerschlagung ausgesprochen. Seiner Ansicht nach sei der von seinem früheren Zimmergenosse Mark Zuckerberg geführte Technologiegigant zu mächtig geworden. Facebook wird von mehr als zwei Milliarden Menschen genutzt, mehrmals gab es Datenschutz-Pannen in Europa und den USA.

Das Digital-Telegramm:

(ek/20 Minuten)