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US-Polizisten erschossen schwarzen Rollstuhlfahrer

Heute Redaktion
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Erneut wurde in den USA ein Schwarzer von weißen Polizisten erschossen. Diesmal handelte es sich um einen Rollstuhlfahrer, der laut Polizei-Angaben bewaffnet war. Ein Handy-Video zeigt die tödlichen Schüsse.

Erneut sorgen tödliche Schüsse durch US-Polizisten für Empörung in den USA, denn wieder ist das Opfer ein Schwarzer. Diesmal erschossen Polizisten im US-Bundesstaat Delaware einen 28-jährigen Rollstuhlfahrer. Augenzeugen filmten den Vorfall mit einer Handy-Kamera, die Polizei veröffentlichte das Video am Samstag.

Hände im Schoß

Zu sehen ist das Opfer, das hinter einem geparkten Auto in seinem Rollstuhl sitzt, die Hände im Schoß. Ein Polizist nähert sich mit gezogener Waffe und brüllt ihm "Waffe fallenlassen!" und "Hände hoch!" zu. Der junge Mann scheint auf die Zurufe nicht zu reagieren, lässt die Hände im Schoß.

Der Polizist feuert einen Schus auf den Rollstuhlfahrer ab und nähert sich weiter, weitere Beamte kommen hinzu und brüllen ebenfalls auf den Mann ein. Der 28-Jährige stemmt sich mehrmals aus dem Rollstuhl hoch bevor er wieder zurücksackt.

Als er die Hände weiterhin nicht hochnimmt und sie im Schoß hält und in die Hosentaschen stecken will, feuern die Polizisten mehrere Schüsse auf ihn ab. Der 28-Jährige fällt tödlich getroffen aus dem Rollstuhl.

"Hat sich selbst angeschossen"

Der Augenzeuge, der den Vorfall filmte, ist im Video zwischendurch zu hören: "Er ist getroffen, er blutet". Ob diese anfängliche Schusswunde von dem Polizisten stammt ist unklar. Die Anruferin, die die Polizei anfangs verständigte, sprach am Telefon von einem Bewaffneten, der sich selbst angeschossen habe.

"Er hat eine Pistole. Bitte kommen sie schnell. Er hat sich angeschossen und hat die Pistole immer noch bei sich", sagte sie am Telefon immer wieder. Die Polizei teilte mit, dass der Getötete eine Schusswaffe bei sich trug. Die Ermittlungen laufen, viele Menschen aus der örtlichen Gemeinde vertrauen der Polizei nach den vielen rassistisch motivierten Tötungen der vergangenen Monate allerdings nicht und fordern unabhängige Ermittler.