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USA: Mehr Ölförderung, also neue Israel-Politik

Heute Redaktion
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Die US-Botschaft in Jerusalem
Die US-Botschaft in Jerusalem
Bild: Reuters

Dass die USA in letzter Zeit arabische Länder zugunsten Israels vor den Kopf stoßen, liegt daran, dass man nicht mehr von ihrem Öl abhängig ist, erklärt ein Vizeminister.

Zuerst verlegte US-Präsident Donald Trump die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem und erkannte die biblische Stadt als Hauptstadt Israels an. Dann ließ er die Golanhöhen, die Israel von Syrien erobert und einseitig annektiert hatte, als Teil des Landes anerkennen. Nicht nur arabische Staaten sondern auch die UNO, die EU und weite Teile der Welt sind damit überhaupt nicht einverstanden.

Nun erklärte Dan Brouillette, der stellvertretende US-Minister für Energie, wieso es zu diesen Schritten kam. Es geht nämlich ums Öl.

In den vergangen Jahren wurden in den USA zahlreiche Erdöl- und Erdgaslagerstätten in Schieferschichten erschlossen. Das Land habe in den vergangenen zehn Jahren seine Ölproduktion fast verdoppelt; Saudi-Arabien und Russland wurden in der Rangliste der größten Ölproduzenten überholt, auch die Erdgasgewinnung ist stark gestiegen.

OPEC weniger wichtig

Das habe "dem Präsidenten erlaubt, außenpolitische Entscheidungen zu treffen, die früheren Präsidenten einfach nicht zur Verfügung gestanden haben". Kurz gesagt: Man ist wirtschaftlich nicht mehr so von den arabischen Staaten bzw. dem Öl-Kartell OPEC abhängig, wie früher. Man müsse also außenpolitisch weniger Rücksicht auf sie nehmen.

Die OPEC sei "immer weniger bedeutend" geworden, sagte Brouillette. "Unsere Entscheidungen in der Außenpolitik sind beeinflusst von unserer neuen Position im Markt."

Zur Anerkennung der Golanhöhen als israelisch sagte der Vizeminister: "Diese Entscheidungen wären nicht getroffen worden, wenn wir noch davon abhingen, dass andere den USA Öl und Benzin bereitstellen." (red)

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