Welt

USA und London ziehen Botschafter ab, Wien nicht

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Hani Mohammed (AP)

Nach aktuellen Terrorwarnungen und einer verschärften Sicherheitslage haben am Dienstag sowohl Amerikaner als auch Briten ihre Staatsbürger aufgefordert, den Jemen zu verlassen. London und Washington ziehen auch ihr Botschaftspersonal ab, im Jemen gilt weiter die höchste Alarmstufe.

haben am Dienstag sowohl Amerikaner als auch Briten ihre Staatsbürger aufgefordert, den Jemen zu verlassen. London und Washington ziehen auch ihr Botschaftspersonal ab, im Jemen gilt weiter die höchste Alarmstufe.

Die Gefahr eines Anschlags islamischer Terroristen auf westliche Einrichtungen im Jemen wird offiziell weiterhin als höchst akut eingeschätzt. Das US-Außenministerium begründete die Maßnahmen mit einer "hochgradigen Sicherheitsbedrohung".

Die deutsche Botschaft, die eigentlich am Dienstag wieder öffnen sollte, bleibt ebenfalls vorerst geschlossen, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Der Grund sei eine weiterhin kritische Einschätzung der Sicherheitslage. Aus Sorge vor einem großen Terroranschlag islamischer Extremisten halten die USA, Deutschland und andere westliche Länder ihre diplomatischen Vertretungen im Jemen seit Sonntag geschlossen. Schon am Freitag hatten die USA eine weltweite Reisewarnung für ihre Bürger herausgegeben.

Österreich ohne Schließung von Botschaften

Österreich plant weiterhin keine Schließung von Botschaften in islamischen Ländern. Im Außenamt hieß es am Dienstag auf Anfrage der APA, es gebe "keine Änderung" in dieser Frage. Die Lage habe sich nicht gravierend verändert. Außerdem könne eine Botschaftsschließung nur im Einzelfall beurteilt werden. Die Reisehinweise würden ohnehin laufend aktualisiert. Was den spezifischen Fall von Jemen betrifft, gebe es außerdem schon seit langem Seitens Österreichs eine Reisewarnung.

Die Reisewarnung des US-Außenministeriums und die Schließung von US-Vertretungen in vielen Ländern der islamischen Welt geht nach Medienberichten auf ein abgehörtes Telefonat zurück. Darin soll Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri seinem Regionalleiter im Jemen, Nasser al-Wahischi, befohlen haben, Angriffe gegen US-Einrichtungen auszuführen. Es sei um "etwas Großes" gegangen, berichtete der Sender CBS News am Montagabend (Ortszeit).

Vier Tote bei Drohnenangriff im Jemen  

Unterdessen wurden bei einem US-Drohnenangriff im Jemen vier mutmaßliche Extremisten aus dem Umfeld des Terrornetzes Al-Kaida getötet. Die von dem unbemannten Flugkörper abgefeuerte Rakete traf das Fahrzeug der vier Männer in der Provinz Marib, wie das jemenitische Webportal "Mareb Press" am Dienstag berichtete. Die Drohnenattacke ereignete sich etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt Sanaa entfernt. In der mitteljemenitischen Provinz Marib sowie im Süden und Osten des Landes sind Kampfverbände der jemenitischen Al-Kaida aktiv.