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Varoufakis kam mit leeren Händen zu Euro-Treffen

Heute Redaktion
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Bild: YouTube Screenshot

Griechenland stellt die Europartner weiter auf die Geduldsprobe. Am Freitag hätte Finanzminister Varoufakis die lange versprochene Reformliste präsentieren sollen - die Voraussetzung für weitere Milliardenhilfen für das von der Pleite bedrohte Griechenland. Doch er kam mit leeren Händen zum Finanzministertreffen in Riga. Sehr zum Ärger seiner Ministerkollegen.

Griechenland stellt die Europartner weiter auf die Geduldsprobe. Am Freitag hätte die lange versprochene Reformliste präsentieren sollen - die Voraussetzung für weitere Milliardenhilfen für das von der Pleite bedrohte Griechenland. Doch er kam mit leeren Händen zum Finanzministertreffen in Riga. Der nächste Affront gegen seine Amtskollegen.

Eine Einigung der Euro-Partner mit der Regierung in Athen über die Freigabe der von den Geldgebern blockierten Milliarden-Hilfen wurde im Vorfeld nicht erwartet. Dass Varoufakis ohne Liste auftaucht, wertete man allerings als Affront.

Schelling ist "genervt"

Vor Beginn der Sitzung der Euro-Gruppe kritisierte Schelling die Hinhaltetaktik Athens und meinte, "so kann es nicht weitergehen". Und Schelling wieter: "Ich bin schon einigermaßen genervt mit der Sache".

Einen "Grexit" schloss Schelling allerdings aus: "Es gibt gar kein Ausscheiden aus dem Euro. Es gäbe nur ein Ausscheiden aus der EU, und das hätte politisch eine große Tragweite und das wünscht sich niemand." Daher seien alle gefordert, zu Lösungen zu kommen. "Aber dazu braucht es zwei, die eine Lösung wollen."

EU-Währungskommissar Pierre Moscovici: "Das geht viel zu langsam. Die Zeit läuft aus. Das ist das Problem."

Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis hatte vor dem Treffen seine Kompromissbereitschaft in den festgefahrenen Gesprächen über Reformen und Auflagen signalisiert. In einem Blogbeitrag stellte Varoufakis eine Begrenzung der Frühverrentung in Aussicht. Außerdem müsse das Steuersystem überholt und die Bürokratie entschlackt werden. Auch eine teilweise Privatisierung von Staatsbesitz sei möglich.