Politik

VdB: "Viele fühlen sich nicht gesehen und gehört"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Alexander Van der Bellen trat am Dienstag als designierter Bundespräsident erstmals vor die Öffentlichkeit. Er freute sich einerseits, dass die Wahlbeteiligung so hoch gewesen war, andrerseits erkennt er an, dass eine Menge Arbeit vor ihm liege.

Zunächst zollte Van der Bellen dem unterlegenen Kandidaten Norbert Hofer und seinen Wählern Respekt. Er wolle jetzt allen Menschen im Land dienen und stellte bereits am Montag seine Parteimitgliedschaft bei den Grünen ruhend.

Der neue Präsident dementierte auch, dass die Wahl neue Gräben im Land aufgerissen habe. Diese Gräben habe es offenbar schon länger gegeben, nur sind sie jetzt erstmals sichtbar geworden. Van der Bellen sah es als "positives Zeichen", dass  "quer durch alle Berufe, Schichten und Familien sehr viele Menschen miteinander diskutiert, gerungen und gestritten" haben. Die hohe Wahlbeteiligung sei "ein schönes Zeichen", denn den Menschen sei die Politik nicht egal.

 Gleichzeitig versuchte Van der Bellen aber auch, diese Gräben zu schließen: "Ja, sicher liegt eine Menge Arbeit vor uns. Offensichtlich fühlen sich viele Menschen in diesem Land nicht gesehen und gehört." Man müsse auf die "Ängste und den Zorn" eingehen, fügte aber hinzu: "Wenn ich jemandem zuhöre, dann darf ich auch erwarten, dass mir zugehört wird."

Er sprach von "zwei Hälften, die Österreich ausmachen. Man könnte sagen: ’Du bist gleich wichtig wie ich, und ich bin gleich wichtig wie du."

In den nächsten Wochen will sich Van der Bellen als Vorbereitung auf sein Amt mit der Regierungsspitze und anderen hochrangigen Vertretern treffen. Für die Wirtschaft möchte er im Sinne der Arbeitsplätze "als Türöffner wirken".