Österreich

Vergewaltigt? "Opfer" flog wegen Erpresserbrief auf

Heute Redaktion
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Frau gab an, "Täter" auf Facebook kennengelernt zu haben.
Frau gab an, "Täter" auf Facebook kennengelernt zu haben.
Bild: iStock (Symbol)

Eine 25-Jährige hatte einen Mann der Vergewaltigung beschuldigt, sich selbst einen Erpresserbrief geschrieben. Nur: Der Brief strotzte vor Rechtschreibfehlern, sie flog auf.

Mangelnde Fantasie kann man einer 25-jährigen Mostviertlerin nicht vorwerfen. Die Frau hatte eine Vergewaltigung samt Erpressung erfunden, stolperte dabei über die Grammatik.

Was war passiert? Die 25-Jährige war bei einem Elektronikgroßmarkt sowie einem weiteren Geschäft beim Stehlen von DVDs erwischt worden. Bei der Vernehmung gab sie zu Protokoll, zum Stehlen gezwungen worden zu sein. Denn ein Mann hätte sie nicht nur zum Diebstahl gezwungen, sondern auch vergewaltigt und erpresst. Den mutmaßlichen Täter hatte sie via Facebook kennengelernt.

Grafologisches Gutachten

Als Beweis legte sie den Beamten einen Erpresserbrief vor. Nur: Das Schriftstück war grammatikalisch und rechtschreibtechnisch in einem erbärmlichen Zustand, die Ermittler hatten Zweifel, schalteten einen Grafologen ein. Dieser überführte die 25-Jährige schließlich eindeutig: Sie hatte den Brief selbst verfasst.

Jetzt musste die junge Frau wegen falscher Beweisaussage, Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung, Fälschung von Beweismitteln und Diebstahls in Sankt Pölten auf die Anklagebank. Die 25-Jährige wurde zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. (Lie)