Wirtschaft

Verwirrspiel um Stellenabbau bei der Post

Heute Redaktion
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Bei der österreichischen Post drohe eine neue Kündigungswelle, schreibt die "Kronen Zeitung". Bis zu 500 Stellen sollen 2014 laut dem Bericht gestrichen werden. Die Post dementiert, dennoch droht die Belegschaft bereits damit, auf die Barrikaden zu gehen.

Bei der österreichischen Post drohe eine neue Kündigungswelle, schreibt die "Kronen Zeitung". Bis zu 500 Stellen sollen 2014 laut dem Bericht gestrichen werden. Die Post dementiert, dennoch droht die Belegschaft bereits damit, auf die Barrikaden zu gehen.

Tausende Briefträger bangen um ihren Job, heißt es ohne Angabe von Quellen. Die Post schicke seit Monaten die Tochter Feibra in die Schlacht um Briefzustellungen. Rechnungen, Banksendungen und Co. würden jetzt von Werbematerial-Kolporteuren frei Haus geliefert, um 15 Prozent billiger.

Sparmaßnahmen und Personalabbau bei der Post AG seien längst nicht abgeschlossen, daraus mache der Konzern keinen Hehl. Der Briefversand sei jedes Jahr um 3 bis 5 Prozent rückläufig, wird Postsprecher Sprecher Michael Homola zitiert. "Wenn der Trend so anhält, werden wir wohl nicht wachsen, sondern den Personalstand reduzieren müssen."

Post: Natürliche Fluktation löst Problem von selbst

Die Österreichische Post dementierte umgehend. Ein Bericht darüber sei "schlichtweg falsch", hieß es in einer Aussendung. "Fakt ist, dass die Post ein gesundes Unternehmen und damit ein zuverlässiger Arbeitgeber ist", ließ Generaldirektor Georg Pölzl wissen.

Die Post stelle jährlich hunderte neue Mitarbeiter in der Briefzustellung ein, da die natürliche Fluktuation wesentlich größer als die erforderliche Anpassung an sinkende Briefmengen sei. Zusätzlich verzeichne die Post ein steigendes Paketgeschäft. Selbst die Anpassung des gesamten Personalstandes um 250 bis 300 Mitarbeiter jährlich habe die Post in den vergangenen Jahren durch Nutzung der natürlichen Fluktuation geschafft, wurde weiters betont.

Entrüstung bei den Post-Mitarbeitern

Trotz des Dementis kündigte die Post-Belegschaft an, sich mit allen Mitteln gegen weitere Stellenkürzungen zur Wehr zu setzen. Die Beschäftigten wollen auch eine "natürliche Fluktuation" nicht hinnehmen.

"Für eine weitere Senkung des Personalstands gibt es bei der Österreichischen Post null Spielraum. Tatsache ist, wir haben mittlerweile hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu wenig. Nur durch vollen Einsatz weit über die Belastungsgrenzen hinaus haben die verbliebenen Post-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das immense Sendungsvolumen der heurigen Weihnachtspost bewältigt. Als Dank stellt man ihnen jetzt gleich zu Beginn des neuen Jahres weitere Arbeitsplatzkürzungen in Aussicht. Das ist letztklassig", sagte der Vorsitzende der Personalvertretung, Helmut Köstinger.

E-Mail-Versand schuld

9.000 Briefträger sind derzeit täglich in den Ballungszentren und abgeschiedensten Winkeln des Landes unterwegs. "Das ist keine eingefrorene Zahl", so Post-Sprecher Homola. Man müsse permanent evaluieren und Kapazitäten anpassen. 400 bis 500 Post-Mitarbeiter würden in den kommenden Jahren pro Jahr eingespart.

Früher hätten Großkunden - Handybetreiber, Banken, Versicherungen - dreizehn Mal pro Jahr Rechnungen und die eine oder andere Mahnung ausgeschickt. Heute stiegen alle um auf E-Mail-Versand. "Das ist es, was weh tut", sagt Homola in der Zeitung.

APA/red