Österreich

Verwundet

Heute Redaktion
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Eigentlich sollte man Martin Graf dankbar sein. Obwohl die Vorwürfe gegen ihn unschön sind. Betrogen und verraten fühlt sich die 90-jährige Gertrud Meschar vom honorigen Vorstand ihrer Privatstiftung. Nein, man betakelt keine alten lieben Damen.



Wäre Frau Meschar erst fünfzig oder sechzig, sähe die Sache anders aus. Mit neunzig hat sie alle Sympathien auf ihrer Seite. Kaum jemand wird der gebückten Frau Blauäugigkeit oder mangelnde Fachkenntnis vorwerfen. Mit neunzig darf man sich aufs Marmeladeeinkochen konzentrieren und muss sich nicht mit Stiftungsrecht auskennen.

Herr Graf kann sagen, was er will. Unbeschadet wird er aus der Sache nicht herauskommen. Tony Wegas hat sich auch nie wieder erholt, nachdem er zwei alten Damen die Handtaschen gestohlen hat.

Frau Meschar mag von nichts eine Ahnung haben und trotzdem macht sie gerade Politik. Weil die Distanzierung vom Dritten Nationalratspräsidenten nicht gleich und klar erfolgt ist, stürzt die Strache-Partei in Umfragen immer weiter ab. Martin Graf hat die hochfliegende FPÖ verwundet und den nächsten Möchtegern-Kanzler dazu. Danke, Herr Graf.