Wien

Video führt durch Wiens neues Mega-Speicherbecken

Um Wien gegen "Rain-Bombs" zu schützen, errichtet die Stadt derzeit in Liesing ein neues Speicherbecken. Per Video kommst auch Du in den Untergrund.

Louis Kraft
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    In Wien-Liesing wird derzeit Wiens 3. Wasserspeicherbecken errichtet. Die 40 mal 70 Meter messende Konstruktion kann soviel Wasser fassen wie 70.000 volle Badewannen.
    In Wien-Liesing wird derzeit Wiens 3. Wasserspeicherbecken errichtet. Die 40 mal 70 Meter messende Konstruktion kann soviel Wasser fassen wie 70.000 volle Badewannen.
    Screenshot Facebook

    Sechs Meter tief, eine Grundfläche so groß wie das Wiener Konzerthaus und ein Fassungsvermögen von zehn Millionen Liter Regenwasser: das sind die Maße des neuen Speicherbeckens Gelbe Haide, das Wien Kanal derzeit in Liesing errichtet. In einem Video nimmt Projektleiter Artur Fuß nun Interessierte mit in den Untergrund Wiens.

    "Der Klimawandel erzeugt verrücktes Wetter. Um dem entgegen zu wirken, braucht es intelligente Kanalsysteme", erklärt Fuß. Ein Teil dieses intelligenten Netzes ist das neue Speicherbecken Gelde Haide in Liesing. "Es ist das dritte Speicherbecken, das Wien Kanal gebaut hat und dient dem Gewässer- und Überflutungsschutz des 23. Bezirks", so Fuß.

    Fassungsvermögen von 70.000 vollen Badewannen

    Das unterirdischen Speicherbecken zwischen Triester Straße und Draschepark können bis zu zehn Millionen Liter Regenwasser aus Altmannsdorf und Hetzendorf aufgenommen werden, das entspricht rund 70.000 vollen Badewannen. Die Niederschläge werden zwischengespeichert und zeitversetzt in das öffentliche Kanalnetz eingespeist. 

    "Wir kämpfen in Wien schon lange aktiv gegen den Klimawandel und reagieren auf die bereits spürbaren Folgen. Mit den großen Speicherbecken wappnen wir uns gegen das klimawandelbedingten Phänomen der Rain-Bombs. Diese plötzlichen, lokalen Starkregenereignisse führen zu massiven Überschwemmungen, die wir mit unseren Speicherbecken verhindern“, erklärt Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

    Fertigstellung für Dezember 2020 geplant

    Das 70 mal 40 Meter große Speicherbecken wird in sechs Metern Tiefe gebaut. Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt über die Triesterstraße und liegt unter der Autobahn. Dadurch würden laut Stadt weder Anrainer, noch das Radwegenetz entlang des Liesingbaches beeinträchtigt. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten wird das Bauwerk wieder mit Erdreich überschüttet und die Fläche mit Bäumen, Sträuchern und Rasen bepflanzt. Der Zufluss in das Speicherbecken erfolgt über einen Rohrkanal mit einem Durchmesser von 1,8 Meter. Für dessen Errichtung ist eine Querung der Wiener Lokalbahnen – Badner Bahn und der Triester Straße erforderlich. Die Bauarbeiten für das zehn Millionen Euro teure Projekt werden voraussichtlich im Dezember 2020 abgeschlossen sein.