Wirtschaft

Voest verklagt Umwelt-Papst auf 5 Millionen

Heute Redaktion
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Bild: UWD

30 Jahre nachdem er die Hainburger Au rettete, steht Gerhard Heilingbrunner der Fight seines Lebens bevor. Die Voest will ihn mit einer 5-Millionen-Euro-Klage mundtot machen.

Es ist ein Kampf David gegen Goliath:  Voestalpine  Stahl (3,9 Milliarden Euro Umsatz) gegen Gerhard Heilingbrunner (56). Der ehrenamtliche Präsident des Österreichischen Umweltdachverbandes war 1984 Mit-Initator des "Konrad-Lorenz-Volksbegehrens", rettete gemeinsam mit Günther Nenning († 2006) die Hainburger Au, erhielt das "Goldene Ehrenzeichen des Landes Wien".

In Interviews (Krone bis Ö1) legte sich Heilingbrunner jetzt mit der Voest an. Sie habe mit Schwermetall verseuchte Schlacke auf Autobahnen aufbringen lassen. Pro Jahr fallen in der Voest bis zu 800.000 Tonnen LD-Stahlwerkschlacke an. Der Abfall enthält Chrom, Kupfer und Blei und müsste eigentlich auf einer Reststoffdeponie zwischengelagert werden. Bis 2012 wurde er trotzdem im Straßenbau eingesetzt (statt Schotter). In Oberösterreich und der Steiermark wurden Autobahnen damit gebaut, Niederösterreich und Wien weigerten sich.

Aufdecker soll mundtot geklagt werden

Heilingbrunner sprach aus, was viele denken: Auf Autobahnen wird wegen Feinstaubs Tempo 100 verordnet – gleichzeitig aber (via Abrieb oder beim Fräsen des Belags) ebendieser Feinstaub (inklusive Schwermetallanteil) freigesetzt. Die Voest hat Heilingbrunner nun vor dem Handelsgericht auf 5.019.620 Euro geklagt – auch privat, wohl, um ihn mundtot zu machen. Gerichtskosten schon vor dem Prozess: über 78.000 . Der Witz: Gleichzeitig sollen per Verordnung die Grenzwerte für Schlacke angehoben werden – auf das bis zu 25-Fache ….