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Vonn könnte 2013 doch gegen Männer antreten

Heute Redaktion
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Kaum ist Lindsey Vonn auf der Skibühne zurück, sorgt sie wieder für Schlagzeilen. Der internationale Skiverband (FIS) hat ihr das Antreten gegen die Herren in Kanada bereits an diesem Wochenende zwar verboten, jetzt soll 2013 aber ein Show-Rennen den Vergleich gegen die Abfahrts-Männer doch ermöglichen.

Kaum ist auf der Skibühne zurück, sorgt sie wieder für Schlagzeilen. Der internationale Skiverband (FIS) hat ihr das Antreten gegen die Herren in Kanada bereits an diesem Wochenende zwar verboten, jetzt soll 2013 aber ein Show-Rennen den Vergleich gegen die Abfahrts-Männer doch ermöglichen.

Ihr Comeback im Aspen-Riesentorlauf am Samstag war nur der Prolog für die Rückkehr der aktuell besten Skifahrerin nach Lake Louise, wo sie kommende Woche nach überstandener Krankheit für weitere Siege sorgen will.

Weil Vonn gegen die Herren laut FIS auf Weltcupebene nicht möglich ist, soll die vierfache Weltcupsiegerin im nächsten Winter bei einer Exhibition gegen die besten Abfahrtsherren der Welt antreten. Das ist laut der Tageszeitung "Calgary Herald" eine Idee, die zwischen Kanadas österreichischem Verbandspräsidenten Max Gartner und Vonn-Sponsor Red Bull gesponnen wird.

"Es war etwas kurzsichtig von der FIS, diese Idee so schnell wieder abzudrehen", sagte Abfahrts-Weltmeister Eric Guay. Der ebenfalls vom österreichischen Getränkekonzern gesponserte Kanadier verwies auf die vergebene PR-Chance. "Wenn die NHL und die PGA das können, warum nicht auch der Skisport?", verwies Guay auf die weibliche Eishockey-Torfrau Manon Rheaume 1992/93 sowie die Schwedin Annika Sörenstam, die sich 2003 mit den Golf-Herren gemessen hat.

Perfekte Bedinungen in Lake Louise

Laut Gartner ist Lake Louise die perfekte Piste für einen Vergleich. Nirgendwo sonst fahren Damen und Herren regelmäßig auf der gleichen Abfahrtsstrecke. Etwas, was auch Vonn bei ihrer Comeback-Pressekonferenz am Freitagabend (Ortszeit) in Aspen als Argument anführte. "Es ist die einzige Piste, auf der die Herren keinen eklatanten Vorteil hätten", erklärte die elffache Lake-Louise-Siegerin.

Deshalb nennt man die kanadische Skistation auch längst "Lake Lindsey". "Sie ist eine der wenigen Sportlerinnen, die außerhalb des Skifahrens bekannt ist. Athletinnen, die größer sind als ihr Sport, gibt es nicht alle Tage", erklärte Gartner, warum er die Idee des Geschlechter-Vergleichs unterstützt. "Lindsey wäre der Katalysator, um diesen immer noch sehr europäischen Sport auch hier bei uns auf die Landkarte zu bringen", ist der aufgeschlossene Oberösterreicher laut dem Calgary Herald überzeugt.

Hirscher bei "Rockfest"

Offenbar schwebt Gartner ein Show-Event vor, wie es ihn mit dem "Rockfest" in Italien schon seit einigen Jahren gibt. Dort geht das gesamte Preisgeld nach einigen Riesentorlauf-Sprintrennen an den Sieger, danach folgt ein Musikkonzert. Für dieses Jahr hat man wegen Kitzbühel auf 70.000 Euro erhöht, um erneut die höchste Siegesprämie im Alpinskisport ausschütten zu können.

Neben Ted Ligety, Bode Miller, Aksel Lund Svindal, Max Blardone usw. hat neben Philipp Schörghofer und Marcel Mathis auch Österreichs Weltcup-Gesamtsieger Marcel Hirscher erstmals seit 2009 wieder für das "Rockfest" am 20. Dezember genannt.

Gegen gutes Preisgeld sollen nun 2013 erstmals auch die besten Abfahrtsherren in Lake Louis gegen Vonn antreten. Wenn das wahr wird, hatte Hirscher vor der Saison bei der Präsentation seiner selbst designten Slalom-Ski recht, als er meinte: "Die faden Zeiten im Skisport sind vorbei!"