Österreich

Vorrangstreit: Schausteller schlug mit Baguette zu

Zwei Autofahrer waren in Theresienfeld in Streit geraten, ein Ex-Zirkusangestellter (59) schlug dabei einen 52-Jährigen mit einem alten Baguette.

Heute Redaktion
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Der angeklagte Schausteller (l.) und sein Rechtsanwalt.
Der angeklagte Schausteller (l.) und sein Rechtsanwalt.
Bild: salpa

Ein Schausteller (59), ein Autolenker (52) und ein altes Baguette waren die Zutaten für einen delikaten Prozess am Landesgericht Wr. Neustadt.

Ende Juli hatte der Ex-Zirkusangestellte in Theresienfeld (Bezirk Wiener Neustadt-Land) einem 52-Jährigen angeblich den Vorrang genommen – die beiden Lenker gerieten, im Auto sitzend durch das geöffnete Fenster, aneinander.

Knochenbruch

Der 52-jährige Lenker soll den Schausteller einen „Zigeuner" genannt haben, dieser griff zu einem alten Baguette, sprang aus seinem Auto und klopfte damit dem Kontrahenten auf die Finger. Nur: Das Gebäck war steinhart und der Klopfer doch sehr heftig. Der 52-Jährige erlitt einen Mittelhandknochenbruch des Mittel- und Ringfingers an der linken Hand, war dadurch wochenlang bedient.

Vor Gericht behauptete das Opfer, dass es kein Baguette, sondern ein Schlagstock gewesen sein muss – Zeugen gab es aber keine. Die Richterin meinte zum Angeklagten: "Sie hatten Nachrang, eine Entschuldigung wäre besser als Gewalt gewesen." Das Urteil wegen Körperverletzung: Zehn Monate bedingte Haft plus 2.000 Euro Schmerzensgeld (nicht rechtskräftig).

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